Drachenzauber by Patricia Briggs

Drachenzauber by Patricia Briggs

Autor:Patricia Briggs [Briggs, Patricia]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2011-12-14T08:27:47+00:00


2 WARDWICK IN HUROG

Ich habe festgestellt, dass mir nach dem Ende der Ernte ein wenig Zeit bleibt, um alte Bekanntschaften zu erneuern und über Politik zu diskutieren.

»Du schummelst«, sagte Oreg, und Schmerz trübte mein Sehvermögen und schwächte mich, bis die Flamme, die ich auf der Wasserschale brennen ließ, in einem traurigen, verblichenen Gelb aufflackerte und erstarb. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst keine Magie aus Hurog beziehen - eines Tages bist du vielleicht irgendwo anders, wenn du Magie benötigst, und was dann?«

Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und starrte ihn wütend an. Er sah mehr wie ein junger Mann mit dunklem Haar und helllila Augen aus denn wie ein alter Drache, aber der Schein kann trügen - etwas, was ich selbst oft recht nützlich gefunden hatte. Oreg machte einen jungen und verwundbaren Eindruck, und ich wirkte groß und dumm. Nichts davon entsprach der Wahrheit.

Oreg ignorierte meinen Zorn und nickte zu der Schale hin. »Versuch es noch einmal, Ward.«

Er hielt den Schild aufrecht, der mich von der Magie von Hurog trennte, und der Schmerz machte es mir schwer, die Macht, die mir geblieben war, heraufzubeschwören. Es tat weh, die Verbindung zu Hurog zu verlieren.

»Konzentration, Ward.«

In den vergangenen Jahren hatte ich gelernt, dieses Wort zu hassen. Aber mit Oreg an meiner Magie zu arbeiten, war auch eine Art von Zuflucht, wenn der Druck, Herr von Hurog zu sein, zu stark wurde. Es ist nicht einfach, eine Burg wiederaufzubauen.

Technisch gesehen gehörte Hurog, Land wie Burg, meinem Onkel Duraugh. Aber vor vier Jahren hatte mich mein Onkel an Stelle meines verstorbenen Vaters zum Hurogmeten ernannt. Ironischerweise war es Hurog selbst, nicht Iftahar, der wohlhabendere Landsitz meines Onkels, der ihm die Macht gab, das zu tun - denn Hurog war damals zwar durch meine eigenen Aktionen eine Ruine gewesen, aber es bildete immer noch das Herz von Shavig, des nördlichsten der Fünf Königreiche unter tallvenischer Herrschaft. Wenn mein Onkel, Duraugh von Hurog, mich Hurogmeten nannte, dann war ganz Shavig bereit, zur Verteidigung dieser Erklärung in den Krieg zu ziehen.

König Jakoven hatte nicht vor, einen Bürgerkrieg anzufangen, zumal seine eigene Position auf dem Thron ohnehin unsicher war, und daher ignorierte er uns. Ich blieb auf Hurog-Land, wo es einfacher war, mich zu ignorieren.

Aber selbst wenn mein Onkel mir Hurog nicht zurückgegeben hätte, hätte es immer noch mir gehört, durch eine Verbindung, die bis ins Blut und die Knochen reichte.

Ich schaute auf die Schale hinab und stellte mir eine Flamme vor, die auf der Oberfläche brannte. Meine Welt schrumpfte, bis ich nur noch das Wasser in der Schale sah. Dann bewegte sich etwas in meinem Kopf, die Steinschale brach, und Flammen regneten auf einem Strom von Wasser auf den Boden. Macht toste von meinen Fußsohlen bis zu den Haarspitzen, und ich bebte von der Anstrengung, sie wieder dorthin zu schicken, wo sie hergekommen war.

Als ich schließlich erschöpft innehielt, wurde mir klar, dass das Geräusch, das ich gehört hatte, Oregs Lachen gewesen war.

Er deutete auf das Feuer, und es verschwand. Auf dem Steinboden des Wachturms blieb nur ein feuchter Fleck zurück.



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