Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze by Dickson Gordon R

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze by Dickson Gordon R

Autor:Dickson, Gordon R. [Dickson, Gordon R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


19

Das Innere der Hütte machte einen ausgesprochen primitiven Eindruck. In dem fensterlosen Raum war lediglich eine einfache Bettstatt und ein Rauchabzug über einer Feuerstelle auf dem nackten Erdboden.

Es war schmutzig und stank, was Jim bereits von größeren Behausungen her gewohnt war, darunter auch von einigen Burgen, die er bislang kennengelernt hatte. Da die Hütte anscheinend seit einigen Monaten unbewohnt war, hatte sich der Gestank aus Körperausdünstungen, Fellgeruch und einem halben Dutzend namenloser Gerüche weitgehend verflüchtigt. Und der Dreck war bloße Erde. Sie konnten sich durchaus glücklich schätzen. Es hätte weitaus schlimmer kommen können.

Sie banden die Pferde an Pflöcken fest, die in die Lehmwände der Hütte eingelassen waren, und schleppten das Sattelzeug hinein. Lachlan legte Ewen MacDougall als erstes Fußfesseln an.

Der Clanchef hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Seinen ersten Schrecken darüber, daß er jetzt Jims Gefangener war, hatte er anscheinend überwunden. Dennoch war er nach wie vor auf der Hut und hatte sich offenbar vorgenommen, nichts preiszugeben. Er redete nur, wenn er gefragt wurde.

Sie entfachten ein Feuer, und zum Glück zog der meiste Qualm durchs Dach ab. Mit tränenden Augen nahmen sie so dicht wie möglich am Feuer Platz und bereiteten eine Mahlzeit aus dem Fleisch und dem Brot, das sie mitgebracht hatten. Jim bestand darauf, daß sie mit MacDougall teilten, wenngleich Lachlan meinte, dies sei eine Verschwendung des wertvollen Proviants.

Als sie gegessen hatten, unternahm Jim den Versuch, mit MacDougall ins Gespräch zu kommen.

»Mylord«, sagte er blinzelnd zum ebenfalls blinzelnden Ewen MacDougall, »es wäre für uns beide hilfreich, wenn wir uns ein wenig unterhalten würden. Ich weiß, weshalb Ihr hier unterwegs wart und weshalb Ihr das Gold bei Euch hattet. Ich weiß alles über Eure Pläne. Allerdings wird daraus nichts werden. Euren Plänen ist es bestimmt, zu Asche zu werden, wie ein Haus, das Feuer gefangen hat. Ob Ihr dabei zu Schaden kommt oder nicht, hängt allerdings davon ab, ob Ihr bereit seid, mit mir zusammenzuarbeiten.«

Er wartete, doch MacDougall schwieg.

»Nun, was ist?« fragte Jim. »Wollt Ihr nun offen mit mir reden oder nicht?«

»Ach, wir verschwenden doch bloß unsere Zeit!« meinte Lachlan verächtlich. »Es fehlt ihm am nötigen Verstand, um zu begreifen, was Ihr da sagt. Offenbar hält er sich für einen Mordskerl, dessen Ehre es ihm verbietet, auch nur ein Wort zu sagen.«

»Das glaube ich nicht«, entgegnete Jim in versöhnlichem Ton, während er MacDougall genau beobachtete.

»Wartet's nur ab!« meinte Lachlan. Er öffnete die Tür der Hütte und stapfte nach draußen, ohne sich daran zu stören, daß der Mond noch nicht aufgegangen war und daß es im Freien wenig zu tun gab, wenn man nicht gerade seine Notdurft verrichten mußte. Das war wohl auch der Grund, weshalb er hinausgegangen war.

Jim bemühte sich weiter, mit MacDougall ins Gespräch zu kommen. Offenbar hatte er großen Respekt vor Jim, wollte ihm aber trotzdem nicht helfen. Währenddessen war Lachlan zurückgekommen, und an diesen wandte sich Jim nun.

»Lachlan«, sagte er, »ich möchte etwas unter vier Augen mit Euch besprechen. Würdet Ihr Euch vergewissern, daß er keinen Ärger macht, solange wir ihn allein lassen?«

»Das kann ich tun«, antwortete Lachlan.



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