Dort unten stirbst du! (German Edition) by Teratos Moe

Dort unten stirbst du! (German Edition) by Teratos Moe

Autor:Teratos, Moe [Teratos, Moe]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-08-11T16:00:00+00:00


Kapitel 20

Den Auftrag mit der defekten Grafikkarte hatte ich schnell und ohne Probleme abgewickelt. Die Frau, die am Telefon klang, als könnte sie in mein Beuteschema passen, war viel zu alt und optisch absolut nicht nach meinem Geschmack. Da war nicht genug dran gewesen. Zu alt, zu dürr, zu runzelig. Und außerdem hätte ich sie sowieso nicht mitnehmen können, sonst hätte ich meine ›nicht zwei Lebende auf einmal Regel‹ gebrochen.

Kerstin war mein derzeitiges Projekt, eine andere hatte keinen Platz. Darauf, und aufs Geldverdienen, musste ich jetzt meine Kraft verwenden. Der Auftrag hatte mir nicht annähernd so viel eingebracht, wie ich für den ganzen Monat brauchte.

Ich fuhr den schmalen Weg zu meinem Haus hinauf. Die Dunkelheit hatte den Tag mittlerweile ganz verdrängt. Der Mond stand hoch am Himmel und die Bäume, die den Weg säumten, strichen mit ihren Nadeln sanft über das Autodach.

Kurz hatte ich auf dem Weg zurück überlegt, Kerstin für heute in Ruhe zu lassen. Ihr Körper hatte in den letzten Stunden ziemlich gelitten und ich wollte ihn nicht überstrapazieren. Allerdings hatte sie es verdient. Ich musste ihr zeigen, wer hier das Sagen hatte und was ihr blühte, wenn sie nicht gehorchte.

Also hatte ich mich entschlossen, sie nach dem Abendessen doch noch ein wenig zu quälen. Nur ein kleines bisschen. Gerade so viel und so schmerzhaft, dass sie wusste, was Sache war.

Ich fuhr um eine leichte Biegung, hinter der mein Haus endlich in mein Blickfeld kam, und trat fast augenblicklich auf die Bremse. Was zum Teufel war das?

Ich schaltete die Scheinwerfer aus und rollte langsam auf das Gebäude zu, das all meine Geheimnisse bewahrte und nun von einem Eindringling beschmutzt zu werden schien. Ich sah einen Taschenlampenkegel. Ein Einbrecher! Gottverdammt! Was glaubte er, in meiner verlassenen Hütte zu finden? Schätze? Die hätte ich selbst ausgegraben, hätten sie im Keller geschlummert. Das Einzige, das man darin finden konnte, waren meine Mädchen und der Haufen, der von jahrelanger Arbeit meinerseits zeugte. Und niemand, vor allem kein mieser Einbrecher, würde mir all das zerstören. Hatte er schon meine Kommandozentrale oder die Frauen gefunden?

Ich stoppte den Wagen etwa hundert Meter weit vom Haus entfernt. Der Lichtkegel geisterte durch das Gebäude. So wie es aussah, befand sich der Eindringling in meiner Küche. Vorsichtig, ein Schritt nach dem anderen, ging ich auf mein Heim zu und behielt den Einbrecher im Blick. Ich musste ihn haben, er durfte mir nicht entkommen. Wenn er zu viel gesehen hatte, war er eine Gefahr für mich und mein Lebenswerk.

Das Küchenfenster stand speerangelweit offen. Jemand hatte es irgendwie geöffnet. Ich konnte von innen seltsame Zischlaute vernehmen. Was machte der da drin?

Ich steckte den Schlüssel ins Schloss der Eingangstür und öffnete sie so leise ich konnte. Als ich den Flur betrat, hörte ich noch immer die befremdlichen Laute. Gut. Also hatte der Eindringling mich nicht bemerkt.

Mir kam mein eigenes Haus in diesem Moment merkwürdig fremd vor. Normalerweise hätte ich sofort das Licht eingeschaltet, jetzt lag alles in einem diffusen Grau-Blau und einzig die Taschenlampe des Einbrechers spendete ein wenig Helligkeit.

Ich schlich durch den Flur und verharrte knapp vor der Küche.



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