Dorian Hunter 095 - Der zweite Eidesstab by Christian Schwarz & Catherine Parker

Autor:Christian Schwarz & Catherine Parker
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dämonen, Horror, Grusel
ISBN: 9783955720957
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2019-01-29T00:00:00+00:00

Kapitel 7

Wien

Die Entdeckung, die Morales und Archer gemacht hatten, faszinierte mich ungemein. Was immer da hinter diesem seltsamen grünen Siegel lauerte, es verdiente unsere volle Zuwendung. Aber nicht jetzt.

Ich gebe zu, dass ich mich in Wien so ganz allmählich zu langweilen begann, auch wenn die Stadt eine der wunderbarsten der Welt ist. Das lange Warten machte mich mürbe. Und ganz besonders die Ungewissheit, wann Asmodi denn nun endlich zu Potte kommen würde. Gegen ein kleines Abenteuer, wie Morales und Archer es erlebt hatten, hätte ich durchaus nichts einzuwenden gehabt. So rauchte ich allmählich eine Players nach der anderen. Immerhin konnte ich mich mit dem Stoff beschäftigen, den meine Kampfgefährten mir geliefert hatten.

Nach einer kurzen, unruhigen Nacht und einer eiskalten Dusche fing mich Olivaro auf dem Weg zum Frühstück in der Hotellobby ab. Er war aufgeregt. Ich sah ihn fragend an. 'Setz dich, Dorian', bat er. Ich tat ihm den Gefallen.

Er blickte verstohlen um sich, als habe er etwas zu verbergen. 'Asmodi hat vor wenigen Minuten bekanntgegeben, wo der Kampf der Schiedsrichter stattfinden wird', sagte er und klopfte mit den Fingern der Linken auf der Lehne seines Sessels herum.

Ich beugte mich elektrisiert nach vorne. 'Na endlich! Dann spann mich nicht länger auf die Folter, Dämon. Wo ist es?'

'Ich weiß auch nicht, wie Asmodi gerade darauf kommt …' Olivaro setzte sich in Pose. 'Aber es ist eine Höhle in der Nähe von Lascaux.'

'Sagtest du gerade Lascaux?' Mir lief es eiskalt über den Rücken.

'Ja, warum?'

Mit einem Schlag gewannen Morales’ und Archers Entdeckungen eine ganz andere Bedeutung. Ich war mir vollkommen sicher, dass sie und Asmodi von derselben Höhle sprachen. 'Ach, nichts. Ich habe gestern im Fernsehen eine Sendung drüber gesehen', log ich. 'Weißt du schon, was in dieser Höhle passieren soll?'

'Nein, leider nicht. Darüber hüllt sich der ehrenwerte Fürst der Finsternis noch in Schweigen.'

Olivaro verschwand wieder, weil er sich vorbereiten müsse, wie er sagte. Mir war das ganz recht. Ich mochte diesen intriganten Mistkerl nicht zu lange in meiner direkten Umgebung. Nach einem kurzen Frühstück informierte ich Don. In meinem Hotelzimmer traten wir in eine Telefonkonferenz mit Coco, Hermann Falk, der sich noch in London befand, und meinem alten Freund Jeff Parker, der gerade auf seiner Yacht durch die Südsee schipperte. Durch einen kleinen magischen Trick Cocos hörten wir uns alle so deutlich, als würden wir im selben Raum sitzen.

Ich informierte meine Freunde ausführlich über die neuesten Entwicklungen. Da sie in der Zwischenzeit alle Morales’ Fotos von den Höhlenmalereien hatten, konnten sie sich ein noch besseres Bild machen.

'Dieser fremde Dämon macht mir ein wenig Angst', murmelte Coco. 'Wenn ich die Höhlenbilder richtig interpretiere, dann zeigen sie, wie er damals hinter das Siegel gebannt wurde. Und zwar nicht nur von Menschen, sondern auch von Dämonischen. Die scheinen zu diesem Zweck Hand in Hand gearbeitet zu haben.'

'Ja', erwiderte Jeff. 'So ungefähr sehe ich das auch. Hauptsächlich sehe ich aber einen wunderschön geformten nackten Hintern, der der Sonne den Weg zu mir verbaut.'

'Das interessiert jetzt keinen', schnauzte ich ihn an.

'Doch, mich', erwiderte Jeff angesäuert. 'Wenn du nicht willst, ich muss ja nicht dabei sein.

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