Dorian Hunter 045 - Teufelsdiener by Ralf Schuder

Autor:Ralf Schuder [Schuder, Ralf]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dorian Hunter, Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2016-02-03T00:00:00+00:00

Das kleine Hotel machte einen guten Eindruck auf Dorian. Er ging ins Restaurant und bestellte ein üppiges Frühstück: Eier mit Speck, Bohnen in Tomatensoße, gegrillte Würstchen und eine Kanne Tee. Außer ihm waren nicht viele Gäste anwesend.

Am Nachbartisch saß ein japanisches Pärchen, das sich ungeniert und detailliert über intime Dinge unterhielt. Die beiden ahnten nicht, dass Dorian fließend Japanisch sprach und jedes Wort ihrer Unterhaltung verstand. Etwas weiter entfernt, an einem Fenstertisch, frühstückte eine dreiköpfige Familie, dem Akzent nach Amerikaner. Der gewaltige Hintern der Frau hatte auf dem rustikalen Holzstuhl eigentlich nicht genug Platz. Der Mann versteckte seinen Kopf hinter einer Zeitung, während das Kind, ein vielleicht sechs Jahre alter Junge, herumquengelte. Offensichtlich war der Kleine der Ansicht, dass Loch Ness direkt vor der Tür läge und dass das Ungeheuer seit geraumer Zeit auf ihn wartete.

'Loch Ness befindet sich in den Highlands – und die stehen erst in drei Tagen auf dem Plan', brummte der Vater des Jungen, um sich dann sofort wieder seiner Zeitung zuzuwenden.

Nach dem Essen lehnte Dorian sich zufrieden und satt zurück. Er bat die Bedienung, ihm eine Schachtel Players zu bringen. Nachdem er gezahlt hatte, ging er ins Foyer hinüber und bekam dort den Schlüssel für ein Zimmer, das recht klein, dafür aber sehr gemütlich war. Die Einrichtung erinnerte an die eines alten Bauernhauses, und die Fachwerkbalken glänzten und dufteten, als seien sie vor Kurzem mit Honigwachs poliert worden.

Nun lag er seit einer halben Stunde in einer altmodischen Badewanne, blies Rauchkringel in die Luft und fühlte sich wunderbar entspannt. Doch es wurde Zeit, etwas zu unternehmen. Mit einem gezielten Wurf entsorgte er die aufgerauchte Zigarette im nahen Toilettenbecken und stieg aus der Wanne. Er nahm eines der bestickten Handtücher aus dem Regal und trocknete sich ab. Nachdem er rasiert und angezogen war, ging er ins Zimmer zurück und sah aus dem Fenster. Vor ihm lag die mit Kopfsteinen gepflasterte Straße. Es gab einige Geschäfte, aber nur wenige Menschen waren unterwegs. Über einem der Läden hing ein Schild mit der Aufschrift Chemist's Shop.

Dorian schlüpfte in seine Jacke, und nachdem er an der Rezeption den Zimmerschlüssel abgegeben hatte, verließ er das Hotel.

Die Türglocke der Apotheke bimmelte, als er eintrat. Hinter dem Tresen stand eine junge Frau. Sie war ziemlich dünn, und die Spitze ihrer Nase zeigte frech zum Himmel. Die roten Haare hatte sie zu einem Dutt aufgesteckt.

Er ließ sich eine Packung Hustenbonbons von ihr geben.

'Neunundneunzig Pence!', sagte sie.

'Können Sie mir etwas über ein Medikament namens Halloval sagen?', fragte er, während er eine Banknote auf den Tresen legte.

Die Apothekerin gab ihm das Wechselgeld. 'Davon habe ich noch nie gehört.'

'Vielleicht finden Sie etwas in Ihrem Computer?' Dorian zeigte sein charmantestes Lächeln und buchstabierte sicherheitshalber den Namen der Tabletten, die er bei Max Willard gesehen hatte.

Der Ausdruck im Gesicht der Apothekerin änderte sich von einem Augenblick zum anderen. Sie lächelte zurück und ihre Finger wanderten über die Tastatur, die unter einem flachen Bildschirm stand.

'Nein, ein solches Medikament gibt es in Großbritannien nicht. Vielleicht ein ausländisches Produkt?'

'Möglich. Soweit ich weiß, handelt es sich um ein Schlaf- oder Beruhigungsmittel.

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