Dorian Hunter 042 - Fürsten der Finsternis by Frank Rehfeld

Dorian Hunter 042 - Fürsten der Finsternis by Frank Rehfeld

Autor:Frank Rehfeld [Rehfeld, Frank]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dorian Hunter, Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2016-02-03T00:00:00+00:00


'Wer war dieser Mann?', erkundigte sich Jacques d'Arcy, als er sich mit Nikolai Fornesceau allein in dessen Büro befand.

Wie erwartet hatte er in der vergangenen Nacht ein wahres Festmahl an leidvollen Emotionen der Dorfbewohner in sich aufgenommen. Es war eine ihm höchst willkommene Nebenwirkung des magischen Banns, den er um den Ort gelegt hatte. Die Menschen spürten intuitiv die Magie um sie herum, und sie reagierten mit Furcht und Albträumen darauf.

Darüber hinaus hatte es noch einen weiteren Quell an Ängsten für ihn gegeben. Mittlerweile hatte er fast sämtliche Diener Rebeccas unter seine Kontrolle gebracht, ohne dass diese etwas davon bemerkt hatte. Die Vampire verhielten sich ihr gegenüber so wie immer, doch in Wahrheit gehorchten sie nur noch ihm. Dies war nicht allein durch eine magische Beeinflussung zu erreichen gewesen, da diese innerhalb des entsprechend abgeschirmten Schlosses ihre Wirkung verloren hätte. Aber bei den Riesenfledermäusen handelte es sich um erbarmungswürdige Kreaturen. Rebecca hatte ihnen verboten, Menschen zu töten, und sie gestattete ihnen nur so viel Blut zu trinken, wie sie unbedingt benötigten, um ihre Existenz zu erhalten.

Das hatte innerhalb der letzten Monate bereits zu beträchtlichem Unmut bei ihnen geführt, den d'Arcy sich zunutze gemacht hatte. Er hatte nicht nur Rebeccas Befehl aufgehoben, sondern den Fledermäusen darüber hinaus auch noch die Fähigkeit verliehen, sich in ihre menschliche Gestalt zurückzuverwandeln. Es handelte sich ausnahmslos um ehemalige Schwerverbrecher, um Mörder und Kinderschänder, da Rebecca sich schon immer schwer damit getan hatte, Unschuldige zu töten. Zwar hatten sie als Untote die Erinnerung an ihr früheres Leben vollständig verloren, aber das änderte nichts daran, dass jetzt, nachdem sie Rebecca nicht mehr sklavisch ergeben waren, ihr ursprüngliches Naturell wieder in ihnen durchbrach. Schon als sie noch Menschen gewesen waren, hatten Begriffe wie Loyalität für sie nichts bedeutet, und sie waren ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht gewesen. D'Arcy konnte ihnen mehr bieten, als Rebecca ihnen zuzugestehen bereit war, und deshalb hatten mehr als die Hälfte von ihnen sich, ohne zu zögern, freiwillig auf seine Seite gestellt. Weitere waren übergelaufen, nachdem sie wieder von den verbotenen Freuden des Blutes gekostet hatten.

Unbehindert durch alle Verbote Rebeccas hatten sie sich in der vergangenen Nacht in Tirgostevi ihre Opfer gesucht. Auf diese Art hatten sie zusätzlichen Schrecken verbreitet, an dem er sich laben konnte, allerdings hatte auch er ihnen verboten, jemanden zu töten. Die Zeit dazu war noch nicht reif, denn er hätte sich nur selber eines Kraftquells beraubt, den er in der kommenden Nacht noch dringend benötigen würde.

Diejenigen, die aus freien Stücken auf seine Seite gewechselt waren, hatte er im Morgengrauen zum Schloss zurückkehren lassen. Lediglich den wenigen übrigen, die nach wie vor zu Rebecca standen, hatte er seinen Willen aufgezwungen und sie in Tirgostevi behalten, wo sie gegenwärtig im Keller des Gasthauses Schutz vor dem Tageslicht fanden und schliefen. Glücklicherweise hatte Rebecca ihr Fehlen nicht bemerkt. Anscheinend war sie durch den Besuch von Coco und Martin Zamis zu sehr abgelenkt. Nun, dem Hexer sollte das nur recht sein.

'Er heißt Lucian Cimescu und ist Arzt hier in Tirgostevi', vernahm er Fornesceaus Antwort auf seine Frage.



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