Doppelkopf: Kriminalroman (B008DWUY2Q) by Richard Lifka

Doppelkopf: Kriminalroman (B008DWUY2Q) by Richard Lifka

Autor:Richard Lifka [Lifka, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783935136372
Herausgeber: MVS Medien- und Verlagsservice
veröffentlicht: 2012-06-20T04:00:00+00:00


Engenhahn, Wildpark

Die Maschine aus Zürich war planmäßig um sechszehn Uhr gelandet. Alexander de Rascalère stand vor dem Eingang seines Hauses. Es regnete heftig. Das Taxi war fort und er schaute auf die Armbanduhr: Viertel nach fünf. Er atmete tief durch, zog den Schlüsselbund hervor und öffnete das Tor. Am Briefkasten war das rote Fähnchen aufgerichtet. Er klappte es nach unten, öffnete die Box und entnahm die Briefe und die Tageszeitung. Er schritt weiter zur Haustür, schloss auf und begab sich direkt in die Küche. Zeitung und Post legte er auf den Tisch, zog seinen Mantel aus, warf ihn achtlos über eine Stuhllehne und eilte durchs ganze Haus. Er öffnete alle Türen, schaute in jeden Raum, auch im Keller und auf dem Dachboden. Als er fertig war, holte er die Post, begab sich in den Arbeitsraum und nahm am Schreibtisch Platz. Er öffnete nacheinander alle Briefe, überflog sie kurz und starrte mehrere Minuten das Telefon an.

Er gab sich einen Ruck, nahm den Hörer ab und wählte eins-eins-null.

»Gibt es hier möglicherweise einen Kaffee?«, fragte Hauptkommissar Wanninger und setzte sich im Wohnzimmer aufs Sofa. Im Raum befanden sich mehrere Beamte und Beamtinnen der Spurensicherung, Techniker werkelten herum. Rechts von ihm saß Max Graf, gegenüber Alexander de Rascalère.

»Es tut mir leid, Herr Rascal…« »… de Rascalère«, ergänzte Alexander, »… wie es aussieht, müssen wir davon ausgehen, dass Ihre Frau entführt wurde. Sie schilderten vorhin, Sie seien vorgestern nach Zürich geflogen und heute nach 17 Uhr zurückgekehrt. Sie haben Ihre Frau am Montagmorgen, als Sie das Haus verließen zum letzten Mal gesehen. Sie haben in dieser Zeit nicht mit ihr telefoniert. Richtig?«

De Rascalère nickte.

»Die Haustüre war zu, aber nicht abgeschlossen, die Alarmanlage deaktiviert und dieser Brief…«, Wanninger zeigte auf ein DIN-A großes Schreiben, das in einer durchsichtigen Schutzhülle vor ihm auf dem Tisch lag, »… befand sich in Ihrer Post. Sie haben ihn aufgerissen, gelesen und haben anschließend das ganze Haus durchsucht.«

De Rascalère nickte aufs Neue. Beppo nahm die Klarsichthülle auf und las vor.

»Ich habe Ihre Frau! Zwei Millionen Euro in kleinen Scheinen bis morgen. Ich melde mich. Keine Polizei, sonst ist Ihre Frau tot.«

Wanninger gab Graf den Brief: »Bringen Sie ihn zur KTU, die sollen ihn sofort untersuchen. Es war richtig, uns anzurufen. Nur so haben wir eine Chance, Ihre Frau zu retten. Wir machen Folgendes: Die Techniker werden alles vorbereiten, um mögliche Anrufe des oder der Entführer nachverfolgen zu können. Wir werden die Nacht über hier bleiben, das heißt, zwei unserer Techniker und ich. Später wird mich Kollege Graf ablösen. Können Sie das Geld besorgen?«

Alexander de Rascalère legte eine Hand vor seine Augen, massierte mit Daumen und Zeigefinger die Augäpfel, bevor er den Kommissar ansah und leise entgegnete.

»Ich glaube schon. Ich werde zunächst ein paar Überweisungen tätigen müssen, denn mein Vermögen ist auf diverse Konten verteilt, das kann ich online erledigen und später versuchen, jemanden von meiner Bank zu erreichen. Alleine kommt sogar der Bankdirektor außerhalb der Geschäftszeiten nicht an sein Geld.«

»Ich denke, das ist keine gute Idee«, meldete Graf sich zu Wort.

»Es wäre besser, wenn wir keine weiteren Personen einweihen müssten.



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