Domain by James Herbert
Autor:James Herbert
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0100-12-31T23:00:00+00:00
17
Es war das erste Mal in seinem Leben, dass Ellison eine Waffe trug. Ein angenehmes Gefühl, wie er fand. Ebenso angenehm wie der Kitzel, den er gespürt hatte, als er und seine Gefährten das Waffenarsenal des Bunkers geplündert hatten.
Farraday, der in seiner Jugend als Berufssoldat gedient und damit die Weichen für seine Karriere gestellt hatte, kannte sich in Revolvern und Gewehren, Schnellfeuergewehren und Maschinenpistolen aus. Er war es, der den Männern Bezeichnung und Funktion der Waffen erklärt hatte.
Bei der Sichtung des Bestands hatte sich Ellison blitzschnell für eine Maschinenpistole entschieden. Er fühlte sich sexuell stimuliert, als er das Ding betrachtete. Die Waffe war einfach zu laden und einfach zu bedienen. Farraday hatte Ellison allerdings eine Warnung mit auf den Weg gegeben. Die 9-Millimeter-Sterling war eine todbringende Feuerspritze, ein Instrument von großer Zerstörungskraft. Einziger Nachteil der Waffe war, dass sie nicht sehr präzise schoss. Wie auch immer, Ellison fühlte sich erhöht und in seiner Männlichkeit gestärkt.
Ein Mann hatte einen Schwanz, und ein Mann hatte eine Waffe, so war das. Für jene Richtung der Psychiatrie, die das männliche Interesse an Waffen mit der These begründet, das Schießrohr sei für das starke Geschlecht gleichsam die Verlängerung des Glieds, wäre Ellison ein gefundenen Fressen gewesen. Vielleicht war die Maschinenpistole für ihn nicht gleich wichtig wie der Penis, aber die Waffe war ein hübsches Zubehör.
Die Aktion, bei der sich Ellison und die anderen Männer mit Waffen ausrüsteten, lag schon viele Stunden zurück. Sie hatten Dealey gezwungen, ihnen den Schlüssel für das Arsenal auszuhändigen, und Ellison war nicht der einzige gewesen, dessen Herz freudig zu klopfen begann, als er auf die Regale zuging, die mit schwarzschimmernden Waffen, mit Munition und Zubehör, mit Mogadischu-Handgranaten, Kanistern voller Reizgas, Gasmasken und Plastikschilden vollgepackt waren.
Die Gruppe hätte sich nicht unbedingt bewaffnen müssen, um die Gewalt im Bunker zu übernehmen. Der Coup, so glaubte Ellison, wäre auch so über die Bühne gegangen. Dass sie sich trotzdem mit Revolvern, Maschinenpistolen und
Schnellfeuergewehren ausgerüstet hatten, entsprang einer anderen Überlegung. Ellison und seine Freunde waren unsicher, zu welcher der beiden Parteien sich die Mitglieder des Aufklärungstrupps schlagen würden, wenn sie in den Bunker zurückkehrten. Besonders Culver schien
unberechenbar. Zwar hatte er sich der Gruppe um Ellison gegenüber immer freundlich gegeben, aber er blieb gleichgültig, wenn sie ihm ihre Argumente, die Grunde für eine Änderung der Befehlsstrukturen, vortrugen. Überhaupt, dieser Culver hatte etwas Herausforderndes. Zwar ließ er sich nur selten zu aggressivem Verhalten hinreißen, aber er trug eine Stärke, eine Selbständigkeit zur Schau, die das Misstrauen der oppositionellen Gruppe auf den Plan rief. Er ließ sie spüren, dass er auf niemand angewiesen war, und verspottete damit ihre These, dass vernünftige Entscheidungen nur im Kollektiv gefällt werden konnten. Aber die Befürchtungen der Aufrührer hatten sich nicht bewahrheitet. Zu ihrer Erleichterung leistete Culver keinen Widerstand, als sie ihn bei der Rückkehr vor vollendete Tatsachen stellten. Ellison konnte aufatmen. Er wäre nicht in der Lage gewesen, Culver niederzuschießen, hätte sich dies als notwendig erwiesen.
Einen Menschen mit der Waffe zu bedrohen, war eine Sache, ihn tatsächlich umzubringen, eine andere. Inzwischen allerdings ging der Trend wieder zur Gewalt.
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