Doctor Who: Urknall by Gary Russell

Doctor Who: Urknall by Gary Russell

Autor:Gary Russell
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


9

BERÜCHTIGT

Es war der 22. Dezember 2015 und Mr Thomas Gordon Taylor hatte nicht gerade einen tollen Tag. Um die Wahrheit zu sagen, war es nicht einmal ein guter. Nein. Man konnte argumentieren, dass das der schlimmste Tag in seinem Leben war, aber das würde den Tag in den Schatten stellen, an dem seine Frau ihm beigebracht hatte, dass die Rabbitohs im Jahr ihres hundertsten Jubiläums nur Dritte geworden waren. Oder den Tag, als sie die Hochzeit ihrer Tochter verpasst hatten, weil man den Flughafen wegen eines Starkregens geschlossen hatte. Oder …

'Also', unterbrach der Grund seines allerschlimmsten Tags seine Gedanken. 'Die Herzogin und ich haben uns gefragt, ob wir Zutritt zu der Ausstellung bekommen könnten.' Der Schotte lächelte, allerdings sehr aufgesetzt, wie Mr Taylor fand. 'Sie muss zurück nach England, zur Beerdigung ihres sehr betrauerten, verstorbenen Ehemanns, dann das Parlament eröffnen, dann Wimbledon besuchen – sie muss einfach sehen, wie Valentino auf dem Center Court aufschlägt …'

Die Herzogin beugte sich heran und lächelte weitaus ehrlicher. 'Ich liebe den wunderbaren Rudolph so sehr.'

'Rudolph?'

'Valentino. Großartiger Tennisspieler', fügte sie hinzu.

Der Mann warf ihr einen Blick zu.

'Seine Eltern waren große Filmfans. Wer hätte gedacht, dass zwei berühmte Menschen der Zeitgeschichte den gleichen Namen tragen würden?'

Mr Taylor seufzte. Er war ziemlich sicher, dass die Queen das Parlament eröffnete und dass das seltenst mit Tennis einherging. Außerdem hatte er noch nie von einem italienischen Tennisspieler namens Rudolph Valentino gehört. All das beiseitegelassen, wollte er eigentlich nur nach Hause zu seiner Frau, seiner Katze und den neuen Folgen von Wonderland, die auf dem Festplattenrekorder auf ihn warteten. Darum öffnete er die Schublade und reichte dem Schotten zwei VIP-Lanyards. 'Gültig bis acht Uhr abends', brummte er. 'Gehen Sie in den sechsten Stock und einer der Gästeführer wird Sie einlassen.'

Der Schotte und die Herzogin erhoben sich graziös von ihren Plätzen (verbeugte sich die Herzogin etwa? Vor ihm?), wichen zurück, als Mr Taylor sein Büro verließ, und folgten ihm.

Der Schotte reichte der Herzogin ein VIP-Lanyard. 'Oh, Mr Smythe', sagte sie arrogant. 'Man kann so etwas unmöglich über diesem umwerfenden Kleid tragen. Sie müssen diese Pässe für uns beide festhalten.'

Mr Smythe zog die Augenbrauen in Richtung Himmel, hängte sich ein Lanyard um und trug ihres in der Hand.

Das Letzte, das Mr Taylor bei der Flucht von seinem Arbeitsplatz bemerkte, war, wie Mr Smythe die Herzogin zu einem Fahrstuhl geleitete.

Und dann war er bereits auf dem Heimweg.

Im Fahrstuhl frotzelten die beiden weiter. 'Herzogin? Du musstest wirklich sagen, dass du eine Herzogin bist? Warum hast du das getan?', fragte der Doktor, als er mit dem Zeigefinger den Knopf für den sechsten Stock drückte.

Bernice zuckte mit den Achseln. 'Ich wollte Herzogin sein.' Sie deutete auf ihr aufwendiges Kleid, das aus Pygmalion stammte und das sie dank des Schimmers zu tragen schien.

'Wir haben 2015', entgegnete er. 'Das hier ist nicht Downton Abbey.'

Bernice schnippte mit den Fingern. 'Ja! Downton Abbey ist eine Fernsehserie, richtig?'

Der Doktor brummte etwas Zustimmendes. Bernice ballte eine Faust und boxte in die Luft. 'Ja! Du nervst, Professor ›Downton Abbey war der Sitz der Macht im neunzehnten Jahrhundert vor dem Buckingham Palace‹-Duffy.



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