Dinoland - 10 - Die Pilger der Zeit (1 of 3) by Frank Rehfeld

Dinoland - 10 - Die Pilger der Zeit (1 of 3) by Frank Rehfeld

Autor:Frank Rehfeld [Rehfeld, Frank]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Gut eine halbe Stunde war vergangen, seit man Cliff Jennings zu Nick in die kleine Höhle gesperrt hatte. Der Deputy hatte bestätigt, daß das Zeitbeben unmittelbar bevorstand, und Nick hatte erzählte, was er von den Siedlern und über deren wahnwitzigen Plan erfahren hatte. Seither schwiegen sie weitgehend und hingen niedergeschlagen ihren Gedanken nach. Im Gegensatz zur vergangenen Nacht war es wenigstens nicht mehr völlig dunkel, da Nicole ihnen eine Taschenlampe dagelassen hatte. Außerdem hatte man Jennings die Handschellen wieder abgenommen.

Wäre nicht die schreckliche Aussicht gewesen, vermutlich niemals wieder in die Gegenwart zurückkehren zu können, wäre Nick vielleicht sogar bereit gewesen, sich auf das Abenteuer einzulassen. Nach dem Tod seiner Eltern war seine Großmutter die einzige nähere Verwandte, und sie würde ohnehin bald sterben. Doktor Hayward gab ihr nur noch eine Lebenserwartung von höchstens einem halben Jahr.

Auch war Nick ein ziemlicher Einzelgänger und hatte kaum Freunde in Beatty, vor allem keine Freundin, und aufgrund seiner Schüchternheit Frauen gegenüber waren seine Hoffnungen, ein Mädchen nach seinem Geschmack näher kennenzulernen, im Laufe der letzten Jahre immer mehr gesunken. Nicole jedoch war so ein Mädchen, und allem Anschein nach mochte sie ihn auch. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sie ihm etwas vorspielte, nur damit er sich ihrer Sekte anschloß. Schließlich blieb ihm ohnehin keine Wahl; er würde mitkommen müssen, ob er wollte oder nicht. Es war also nicht nötig von ihr, irgend etwas zu heucheln.

Ganz abgesehen von seiner Abenteuerlust wäre schon die Aussicht, weiterhin mit ihr zusammen sein zu können, ein triftiger Grund für ihn gewesen, über die Reise in die Vergangenheit näher nachzudenken.

Was ihn abstieß, war lediglich die Vorstellung, für immer dort bleiben zu müssen und auf nahezu alles verzichten zu müssen, was das Leben in den letzten Jahren für ihn bequem und angenehm gemacht hatte. Hesekiel hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß das neue Leben, das er mit seinen Anhängern beginnen wollte, nicht mehr viel mit der normalen Zivilisation im zwanzigsten Jahrhundert zu tun haben würde, sondern daß er vielmehr an eine Kommune von Aussteigern unter dem Motto »Zurück zur Natur« dachte. Für eine gewisse Zeit wäre Nick auch dazu bereit gewesen, allerdings nur, wenn er jederzeit wieder in die gewohnte Zivilisation zurückkehren wollte, falls ihm der Sinn danach stünde.

Nun, er würde lernen müssen, umzudenken. Es sah nicht so aus, als ob ihm noch eine Möglichkeit bliebe, diesem Schicksal auszuweichen. Eine Veränderung konnte es höchstens in der Vergangenheit selbst für ihn geben. Immerhin würden Hesekiel und seine Anhänger nicht die einzigen Menschen dort sein. Bereits Hunderte von Menschen waren durch die Zeitbeben in die Urzeit verschlagen worden. Die meisten hatten sich wahrscheinlich in Las Vegas niedergelassen.

Selbst wenn er also keine Chance mehr hatte, dem Beben zu entrinnen, würde in der Vergangenheit vielleicht eine Chance bestehen, sich nach Las Vegas durchzuschlagen und dort unter anderen Menschen ein zumindest einigermaßen normales Leben zu führen.

Je länger Nick darüber nachdachte, desto verlockender erschien ihm diese Vorstellung. Im Grunde gab es nicht viel, was ihn in der Gegenwart hielt. Statt dessen bot sich ihm durch die



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