Dinoland - 06 - Auf der Spur des Vernichters (3 of 3) by Frank Rehfeld

Dinoland - 06 - Auf der Spur des Vernichters (3 of 3) by Frank Rehfeld

Autor:Frank Rehfeld [Rehfeld, Frank]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Es war Wahnsinn.

Verbittert schüttelte Littlecloud den Kopf. Diese Narren hatten wirklich keine Ahnung, worauf sie sich einließen. Sicher, sie gaben sich alle Mühe, Verteidigungslinien aufzubauen, und im Rahmen dessen, was überhaupt möglich war, erzielten sie sogar beträchtliche Erfolge.

Dennoch würde es nicht reichen.

Sie hätten vielleicht eine kleine Chance gehabt, wenn es sich um einfache Treiberameisen gehandelt hätte, aber nicht gegen diese Biester, die sich im Anmarsch auf die Stadt befanden und mehr als zehnmal so groß wie herkömmliche Ameisen waren.

Es war gelungen, von einem Hubschrauber aus einige von ihnen mit einem Netz einzufangen und sie im Labor zu untersuchen. Die Kraft der Rieseninsekten war ungeheuerlich. Schon eine normale Ameise konnte ein Vielfaches ihres eigenen Gewichtes schleppen, und dieses Verhältnis galt auch für diese Tiere.

Das schlimmste jedoch war, daß ihre Bisse nicht nur schmerzhaft, sondern auch giftig waren. Sterben würde trotzdem wahrscheinlich niemand an dem Gift, dachte Littlecloud in einem Anflug von Zynismus. Für eine tödliche Dosis wären so viele Bisse erforderlich, daß die entsprechende Anzahl Ameisen einen Menschen vermutlich schneller auffressen würde, als das Gift wirken könnte. Immerhin aber würde jeder Biß starke Schmerzen bereiten, und mehrere dicht beieinanderliegende konnten zu Lähmungserscheinungen führen.

Obwohl einige ihrer Körperpartien Ähnlichkeit mit Heuschrecken aufwiesen, waren die Tiere zum Glück wenigstens nicht in der Lage, so wie diese größere Sprünge auszuführen. Anderenfalls wäre eine Verteidigung vollkommen unmöglich gewesen.

»Nun?« erkundigte sich Mainland. Er hatte einen beträchtlichen Teil der Verteidigungssysteme ersonnen und dabei wieder einmal sein Talent für Strategie und Organisation unter Beweis gestellt. »Was hältst du davon, Red?«

»Beeindruckend«, kommentierte Littlecloud. »Besser und mehr, als ich erwartet habe.« Das war durchaus aufrichtig gemeint, und es fiel ihm nicht einmal schwer, das Lob auszusprechen.

Noch vor einigen Jahren war das anders gewesen. Zu Beginn ihrer Bekanntschaft hatte Littlecloud Mainland nicht ausstehen können, was jedoch weniger an diesem selbst lag, sondern an den Umständen ihres Kennenlernens, dennoch hätte er sich damals lieber die Zunge abgebissen, als Mainland gegenüber auch nur ein anerkennendes oder gar freundliches Wort fallenzulassen.

Wer mochte schon einen Polizeilieutenant, der einen unter der Anklage des versuchten Mordes ins Gefängnis steckte, nur weil man sich mit ein paar Schlägern in einem Casino angelegt hatte, die über die Rechtmäßigkeit eines Gewinnes anderer Ansicht als man selber war? Littlecloud hatte schon damals einer Spezialeinheit der Army angehört und ein paar der Schläger nicht gerade mit Samthandschuhen angefaßt, bevor er schließlich überwältigt worden war.

Die Abneigung hatte allerdings durchaus auf Gegenseitigkeit beruht, was zum größten Teil wohl daran lag, daß Littlecloud nicht nur aus Mainlands angeblich so sicheren Gefängnis ausgebrochen war, sondern für seine Flucht auch noch dessen ganzen privaten Stolz, eine mit allen Finessen aufgemotzte Harley Davidson benutzt hatte. Als man ihn schließlich gestellt hatte, war von dem Motorrad nicht mehr als ein Schrotthaufen übrig gewesen.

Wahrlich kein besonders guter Beginn für eine Freundschaft, aber das lag lange zurück. Inzwischen hatten sie sich gegenseitig schätzen gelernt, und im Grunde mochte Littlecloud Mainland mittlerweile sogar ganz gern, auch wenn er das niemals offen zugegeben hätte. Ohne die ständigen kleinen Streitereien und Sticheleien hätte ihm etwas gefehlt.



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