Dietrich Bonhoeffer 1906–1945 by Schlingensiepen Ferdinand

Autor:Schlingensiepen, Ferdinand [Schlingensiepen, Ferdinand]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783406691454
Herausgeber: C.H.Beck
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

Die «Nachfolge» und das Ende von Finkenwalde

Auch jetzt noch konnte Bonhoeffer an heißen Tagen die Arbeit unterbrechen und mit seinen Schülern zum Strand fahren. Es gab Spiele und Gelächter. Den begeisterten Sportlern unter seinen Schülern schenkte er Eintrittskarten für die Olympiade, und zwei Kandidaten, deren Traum eine Flugreise war, ließ er nach Berlin fliegen. Nur Disziplinlosigkeiten konnte er, seiner «etwas tyrannischen Natur» (8, 214) wegen, kaum ertragen.

Im Wintersemester 1936/37 kam eine besonders begabte Gruppe von Kandidaten nach Finkenwalde, und es wurde dort noch leidenschaftlicher als zuvor Theologie getrieben.[12] Es war mitunter so, als gebe es die heftigen Kämpfe außerhalb gar nicht. In dieser Hochphase der Arbeit schien es plötzlich, als sollte Finkenwalde verkauft werden. Um das abzuwenden, reiste Friedrich Justus Perels, der Justitiar der Bekennenden Kirche, aus Berlin an und löste die damit verbundenen Fragen so geschickt, daß die Arbeit weitergehen konnte. Zwischen Perels und Bonhoeffer entwickelte sich dabei eine enge und vertrauensvolle Freundschaft, die später für beide wichtig wurde, als sie zum engeren Kreis der Widerstandsbewegung gehörten.

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