Die zweite Wirklichkeit by Arndt Ellmer
Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2013-02-22T01:00:00+00:00
5.
Gucky stemmte die Hände in die andeutungsweise vorhandene Taille seines SERUNS und sah die Gefährten herausfordernd an. »Was glaubt ihr, wie lange wird's dauern, bis wir Wurzeln schlagen?«
»Du mit deinem Herumgehopse wahrscheinlich niemals«, sagte Nemo Partijan in seiner trockenen Art. Er verzog das Gesicht. »Mein Rücken schmerzt jedenfalls wie schon lange nicht mehr. Ihm zuliebe hoffe ich, dass das Versteckspiel sich nicht mehr lange hinzieht. Dass Saedelaere wiederauftaucht.«
Rhodan bedeutete ihnen, weiterzugehen. »Lasst uns das Dorf untersuchen. Alaska wird wieder zu uns stoßen, da bin ich mir sicher.«
»Sicher!«, Partijan schnaubte. »Ich nenne das eine naive Haltung. Da verschwindet einfach einer aus unserem Team, und ihr beide stört euch nicht weiter daran. Das glaube ich nicht!«
»Naiv«, sagte Rhodan langsam. »Mag sein. Aber manchmal muss man sich einfach auf sein Gefühl verlassen. Und ich spüre hier keine Boshaftigkeit oder Feindseligkeit. Gucky auch nicht. Du etwa?«
Der Wissenschaftler seufzte ergeben. »Gegen Gefühle ist der Verstand machtlos. Also schön. Machen wir uns daran, etwas Vertrauen in das Schicksal zu haben und stöbern im Eigentum anderer. Solange wir keine Feindseligkeit ausstrahlen, werden die Besitzer es bestimmt gern hinnehmen.«
»Dein Humorverständnis kann ganz schön ätzend sein«, beschwerte sich Gucky, aber er grinste dabei.
Die Untersuchung des kleinen Dorfes ging rasch vonstatten: Alle Hütten waren leer, viele wirkten sogar unbewohnt.
Rhodan ließ seinen SERUN die Asche in der Feuerstelle auswerten: Feuchtigkeit, Konsistenz und Gewicht verrieten, dass das Feuer vor mindestens drei Tagen gebrannt hatte. Das war deutlich länger her, als sie sich im Pean-System aufhielten. Die Einheimischen hatten das Dorf also früher verlassen und nicht ihretwegen.
Der Grund dafür mochte banal sein – mit dem Jahreszeitenwechsel oder mit kulturellen Gebräuchen zusammenhängen –, aber es konnte ebenso gut zutreffen, dass sie vor QIN SHI geflohen waren. Aber wohin floh man vor einem Geisteswesen, das überall zuschlagen konnte?
Die beiden Männer und der Ilt hielten nach Spuren Ausschau, die ihnen mehr über die Peaner verrieten. Sie fanden nicht einmal Schleifspuren oder einen Feuerstein. Die Peaner schienen nichts zu besitzen oder alles mitgenommen zu haben.
»Sie können den Planeten nicht verlassen haben«, überlegte Rhodan laut. »Es sei denn, sie wären neben Suggestoren auch noch überaus begabte Teleporter. Eine solche Mehrfachbegabung wäre aber ein bisschen viel des Guten.«
»Ach?«, fragte Gucky spitz, der als absolutes Ausnahmetalent mit gleich drei Psi-Fähigkeiten galt.
»Du weißt, wie ich es meine«, sagte Rhodan sanft.
»Ach?«, wiederholte Gucky scheinbar verärgert, aber das belustigte Funkeln in seinen Augen verriet ihn. Die Anspannung wich etwas.
»Was spürst du, Kleiner? Noch immer Blinde Flecken?«
Der Ilt schüttelte den Kopf. »Nein. Aber da war für einen kurzen Augenblick etwas ... wie eine starke Psi-Quelle. Irgendetwas Fünfdimensionales wahrscheinlich.«
Nemo Partijan stöhnte auf. »Hyperkristalle«, flüsterte er kaum verständlich. »Jede Menge Hyperkristalle. Diese verdammten Rückenschmerzen!«
Rhodan befragte die leistungsfähige Rechnereinheit seines SERUNS. Diese hatte den Strahlungspeak aufgezeichnet und analysiert. »Die Strahlung entspricht jener von Howalgonium, allerdings muss es sich den Messwerten zufolge um eine beträchtliche Menge handeln«, beschied sie Rhodan. »Eine Richtungsortung konnte nicht durchgeführt werden, da der Strahlungspeak zu kurz war.«
»Könnte diese Strahlung künstlich hervorgerufen worden sein?«, fragte Rhodan die Positronik.
»Selbstverständlich. Es gibt unterschiedliche ...«, begann der Rechner, aber Partijan unterbrach ihn.
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