Die schwarze Witwe by Verlag3.0

Die schwarze Witwe by Verlag3.0

Autor:Verlag3.0
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
Herausgeber: Verlag3.0
veröffentlicht: 2013-06-01T22:00:00+00:00


Unter Jungs

»Wo können wir ungestört die Grundregeln festlegen?« Jeremy war fest entschlossen anzufangen.

»Ich würde mein Dach vorschlagen. Es ist ruhig und wir können von dort aus sehen, wann die anderen wieder ins Haus kommen.«

»Das klingt perfekt. Ich sehe, du denkst mit.« Er lächelte mich an und ich freute mich über dieses kleine Lob. Ich hoffte, dass ich noch mehr davon bekommen würde. Ich stand auf und ging voraus.

»Hier entlang, meine Herren.« Ich wies mit meinem Arm auf die Tür. Ich beschloss, einen kleinen Umweg zu gehen, damit ich dann nicht lügen musste, wenn ich erzählte, was ich Jeremy und Kay alles gezeigt hatte. Als wir an den vielen Bildern der Ahnen meiner Familie vorübergingen, erzählte ich ein wenig über die Geschichte der Vorfahren. Jeremy schien interessiert zu sein, doch Kay trottete einfach nur gelangweilt neben uns her. Schließlich endete die kleine Führung am Fuß der Treppe.

»Da wären wir. Einmal die Treppe rauf und die erste Tür links. Würdest du schon vorausgehen, Jeremy? Ich würde gern kurz allein mit Kay sprechen.« Ich wollte kein Geheimnis daraus machen, denn Jeremy würde wahrscheinlich sowieso jedes Wort hören.

»Sicher. Aber lasst mich nicht zu lange warten.« Er lächelte abermals und stieg dann die Treppe hinauf. Als ich endlich mit Kay allein war – auch wenn ein weiteres Ohrenpaar trotz räumlicher Trennung ebenfalls anwesend war – begann ich erst einmal mit einem Lob.

»Deine Eltern sind sehr nett. Wirklich sehr nett und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dir beigebracht haben, einer Freu einfach den Rücken zuzukehren, wenn sie eine Antwort auf ihre Frage verlangt hat.«

»Witch, es ist belanglos, okay? Können wir die Sache nicht einfach vergessen und uns auf das wirklich Wichtige heute Nachmittag konzentrieren?« Natürlich wusste er gleich, was ich von ihm wollte.

»Und du denkst ernsthaft, dass ich jetzt Ruhe gebe? Du sagst ’Es ist belanglos’ und ‚alles ist geklärt’?« Ich stemmte meine Arme in die Hüften.

»Ja, ich hatte gehofft, du würdest damit Ruhe geben.«

»Dann solltest du dir aber schleunigst ein neues Bild von mir machen.« Lange schauten wir uns an und ich sah in seinen Augen, dass er seine Möglichkeiten durchging. Schließlich seufzte er und lenkte ein.

»Du lässt mir keine Ruhe, oder?« Ich schüttelte nur mit dem Kopf und er rollte mit den Augen.

»Also schön, ich werde dir diese Belanglosigkeit heute Abend erzählen, doch es wäre schön, wenn wir meinen Vater nicht noch länger warten lassen.«

»Geht doch.« Ich war zufrieden. Mir war klar, dass er mir geben würde, was ich wollte, doch er hatte relativ lange durchgehalten – nicht zuletzt, weil er sich aus dem Staub gemacht hatte. Meine Füße lenkten gerade Richtung Treppe, als Kay mich am Arm festhielt.

»Willst du nicht deine Siegerprämie, nachdem du bekommen hast, was du wolltest?« Er lächelte dieses unvergleichbare Lächeln.

»Kommt ganz darauf an, was du zu bieten hast.« Ich zwinkerte ihm zu. Er zog mich an sich und streichelte mein Gesicht. Wir schauten uns genau in die Augen.

»Ich liebe es, wenn du ein bisschen eingeschnappt bist.« Er flüsterte mir ins Ohr, doch ich war mir sicher, dass Jeremy trotzdem jedes Wort mitbekam.



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