Die sanften Invasoren by Marianne Sydow

Die sanften Invasoren by Marianne Sydow

Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-07-22T01:00:00+00:00


5.

Als Alurus die fremden Schiffe sah, wußte er sofort, daß es sich nur um Schiffe der Terraner handeln konnte. Er wunderte sich darüber, daß einer der Raumer aus dem gemeinsamen Kurs ausscherte und sich der alten, rötlichen Sonne naherte, deren trübes Licht sich in matten Reflexen auf den Hüllen der gigantischen Sporenschiffe spiegelte. Wenig später wurde ihm klar, daß er bei aller Skepsis, die er in dieser Beziehung ohnehin schon hegte, die Bewohner der Milchstraße noch immer falsch eingeschätzt hatte.

Ein Raumschiff tauehte aus dem Ortungsschutz der Sonne auf. Es handelte sich um eine Kugel, wie bei den terranischen Modellen, aber die Pole waren leicht abgeflacht. Das Schiff strebte wenig später von diesem Raumsektor weg.

Alurus nahm seufzend zur Kenntnis, daß sie unausgesetzt unter Beobachtung gestanden hatten. Und er hatte tatsächlich geglaubt, das Schiff der GAVÖK, das die Sporenschiffe entdeckt hatte, wäre einfach auf und davongeflogen ...

Er rief die sechs terranischen Schiffe über Funk und geriet an einen kalt blickenden, überaus höflichen Mann mit narbenbedecktem Gesicht, der den Kommandanten der UFOFlotte ohne die geringste Spur von Unsicherheit oder Überraschung musterte.

„Alurus, wenn ich nicht irre", sagte der Narbengesichtige nüchtern. „Als Sie sich von Julian Tifflor verabschiedeten, da hatten Sie angeblich die Absicht, unsere Milchstraße zu verlassen. Nun treffe ich Sie hier, neben diesen Objekten, die ungerufen in unsere Galaxis eingedrungen sind. Darf man fragen, was dieser Aufmarsch zu bedeuten hat?"

„Meine Anweisungen haben sich verändert", sagte Alurus bedächtig. Er wünschte, er hätte es Servus überlassen, sich mit diesen Leuten auseinanderzusetzen, aber die Nerven des anderen Kommandanten waren immer noch recht angegriffen, und die Tatsache, daß auch seine Androiden nichts von sich hören ließen, trug nicht gerade zur Stabilisierung seines inneren Gleichgewichts bei.

„So etwas kann vorkommen", meinte der Terraner. „Und was ist mit diesen Riesenkugeln? Haben deren Anweisungen sich ebenfalls geändert? Sollten sie vielleicht ursprünglich direkt ins Solsystem hineinrasen?"

„Wie kommen Sie darauf?" fragte Alurus unsicher. „Wer sind Sie überhaupt? Warum ist Julian Tifflor nicht selbst hergekommen."

„Um die letzte Frage zuerst zu beantworten: Tifflor hat noch zwei oder drei andere Kleinigkeiten zu erledigen", erklärte der Terraner grimmig. „Der Arger mit der zweiten Welle der Weltraumbeben ist noch nicht ausgestanden, die Bedrohung durch die Orbiter besteht nach wie vor, und zu allem Überfluß haben wir es jetzt mit möglicherweise zwei Rittern der Tiefe zu tun, nachdem wir händeringend gehofft hatten, es möge wenigstens einer auftauchen. Anstatt Ordnung in die Situation zu bringen, bereiten uns diese beiden Ritter - oder doch wenigstens einer davon, von dem wir annehmen, daß er ein Schwindler ist nur noch mehr Verdruß. Zur zweiten Frage: Ich bin Ronald Tekener, ein Freund und Mitarbeiter von Tifflor, und ich habe alle Vollmachten, die ich Ihnen gegenüber brauchen könnte. Warum wir annehmen, daß die Superkugeln ins Solsystem wollten? Der Beobachter, dessen Rückzug Ihnen sicher nicht entgangen ist, hat die Dinger beobachtet, als sie hier ankamen. Sie driften jetzt noch in die entsprechende Richtung. Ihr Kurs zeigt genau in die Gegend, in der Sol zu finden ist."

Alurus sah den Narbengesichtigen resignierend an. Soeben hatte er entdeckt, daß sechs weitere Raumschiffe im Anflug waren.



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