Die irische Prinzessin by Chadwick Elizabeth

Die irische Prinzessin by Chadwick Elizabeth

Autor:Chadwick, Elizabeth [Chadwick, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag


24

Waterford, Südirland,

September 1170

Ein paar Tage später brach Diarmait auf, um Truppen für den Dublin-Feldzug einzuberufen. Robert FitzStephen wurde von Wexford herbeordert, und Richard blieb mit Aoife in Waterford, wo er mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt war und die Verteidigung der Stadt Männern übertrug, denen er vertraute.

Sie erfuhren, dass die Dubliner sich schon nach Hilfe umgesehen hatten und die geballten Armeen des Hochkönigs und die von Tiernan ua Ruari in der Stadt eingetroffen waren. Der Hochkönig hatte sein Militärlager bei dem Turm von Clondalkin aufgeschlagen und kontrollierte die Zugänge zur Stadt. Alle Pässe durch das Wicklow-Gebirge wurden bewacht und Barrikaden und Verteidigungsanlagen vervielfacht.

»Sie haben keine Zeit verloren«, bemerkte Richard sarkastisch zu Aoife, die für ihn Harfe gespielt hatte, als der Kundschafter eintraf. »Wobei ich an ihrer Stelle genauso gehandelt hätte.«

»Mein Vater wird siegen. Sie sind kein ebenbürtiger Gegner für ihn und für uns.«

Die wilde, ungebremste Entschlossenheit in ihren Augen erheiterte ihn, ebenso die Ergebenheit, die sie ihrem Vater gegenüber an den Tag legte. Es war gut und schön, seinen Heldenmut mit feurigen Worten zu unterstreichen, wie Diarmait das tat, was eigentlich vergeblich war und nichts nutzte, solange Kundschafterinformationen und auf detaillierten Plänen beruhende Strategien noch fehlten – ein maßgeblicher Grund dafür, dass seine Männer trotz der Stärke der Gegner Erfolg hatten. Er gab den Befehl, die Erkundungstrupps zu verstärken, und schickte Boten zu Diarmait, um ihn zur Eile zu drängen. »Wir müssen bereit sein, in dem Moment aufzubrechen, wenn dein Vater zurückkehrt.«

»Die Männer von Dublin hegen keine große Liebe für Ruari ua Connor und Tiernan ua Ruari«, sagte Aoife achselzuckend. »Sie werden den Hochkönig und seine Verbündeten nicht als Retter, sondern eher als räuberische Krieger betrachten, die gekommen sind, um sich einen Eindruck von ihnen zu verschaffen und zu entscheiden, wie leicht bei ihnen Beute zu machen ist. Sie werden den einen gegen den anderen ausspielen und hoffen, dass es zwischen meinem Vater und Ruari zum Kampf kommt. Der Sieger wird durch diesen Kampf geschwächt und eher zu Verhandlungen bereit sein.«

Richard schürzte die Lippen, vermochte ihre Argumente nicht von der Hand zu weisen.

»Vertrau niemandem«, fuhr sie fort. »Dann bleibst du vielleicht am Leben.«

Er nahm ihre Hand in seine. »Für jemanden, der noch so jung ist, hast du vieles auf die harte Art gelernt.«

Sie bedachte ihn mit einem bitteren Lächeln. »Um zu überleben, war mein Vater ein guter Lehrer.«

Vielleicht ein zu guter, dachte er. »Bin ich nicht vertrauenswürdig?«

»So sehr, wie man einem Mann vertrauen kann«, erwiderte sie und begann nach einem raschen Blick zu ihm erneut, ihre Harfe zu spielen.

Von ihrer doppeldeutigen Antwort beunruhigt, vertiefte er das Thema nicht weiter.

Diarmait kehrte zwei Tage später zurück und ritt mit Axtträgern, Kavallerie, Speerkämpfern und Bogenschützen nach Waterford hinein. Hinzu kamen die Fußsoldaten. Jeder Krieger brannte darauf, nach Dublin zu marschieren, und eine Atmosphäre entschlossener, rachedurstiger Freude erfüllte das Lager. Die Berichte der Kundschafter hingegen bereiteten keine Freude, sie besagten, dass alle Straßen zum Hafen von den Männern des Hochkönigs besetzt seien und ein Durchkommen nur mittels einer offenen Schlacht möglich wäre.

In der Versammlung, die über den



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