Die grauen Herrscher by E. E. Smith

Die grauen Herrscher by E. E. Smith

Autor:E. E. Smith [Smith, E. E.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: ebook german, Roman
veröffentlicht: 2012-08-21T19:53:59+00:00


nichts ausmachte, Kinnison auf der Stelle umzubrin-

gen.

Der Lens-Träger machte sich hinterher klar, daß es

sich um Banditen handeln mußte, die davon lebten,

andere Schürfer auszurauben und umzubringen.

Ehrliche Schürfer arbeiteten niemals zu zweit, und

die Tatsache, daß die beiden schneller zu den Waffen

griffen, deutete darauf hin, daß sie von der plötzli-

chen Begegnung ganz und gar nicht überrascht wa-

ren. Vielleicht war der Meteor sogar eine Falle gewe-

sen.

Jedenfalls konnte er den beiden das Feld nicht

kampflos überlassen, denn das hätte sich schnell her-

umgesprochen und ihn als Feigling und Schwächling

gebrandmarkt. Kinnison handelte also blitzschnell.

Seine Hände zuckten an die abgenutzten Griffe

seiner DeLameter, rissen die Waffen aus den Halftern

und brachten sie mit fließender Bewegung in Schuß-

stellung. Doch er war trotzdem fast zu langsam. Vier

Blitze zuckten auf, und die beiden Banditen sanken

leblos zusammen. Gleichzeitig verspürte der Lens-

Träger einen heftigen Schmerz an der Schulter. Au-

tomatisch fuhr seine Hand an die Kontrollen der

Luftschleuse, deren Außenschott zuschwang. Heftig

nach Atem ringend, wartete er darauf, daß sich die

Kammer mit Luft füllte. Der Raumanzug war nicht

völlig erschlafft, hatte sich also selbst abdichten kön-

nen und seinen Träger vor dem Schlimmsten be-

wahrt. Als Kinnison die Herrschaft über seine Mus-

keln wiedergewonnen hatte, zog er den Anzug aus

und untersuchte sich vor einem Spiegel.

Blutunterlaufene Augen, blutende Nase und

schmerzende Ohren; offenbar waren die Trommel-

felle heil geblieben. Der Schaden hielt sich also in

Grenzen. Er entblößte die Schulter und behandelte

die Wunde mit Zinsmaster-Brandverband. Auch hier

hätte es schlimmer kommen können. Knochen waren

nicht beschädigt. In zwei oder drei Wochen hatte er

alles wieder vergessen. Schließlich inspizierte er noch

seinen Anzug, der sich glücklicherweise reparieren

ließ.

Er zog seinen Ersatzanzug über, betrat die Luft-

schleuse, neutralisierte die Schirme und begab sich an

Bord des anderen Schiffes – wo er nach einem unge-

schriebenen Gesetz der Schürfer alles an sich nahm,

was er gebrauchen konnte – wozu die Raumanzüge

der beiden Toten ebenso gehörten wie vier wertvolle

Meteore im Laderaum. Anschließend versetzte er das

Schiff in den trägheitslosen Zustand und schickte es

auf die Reise. Es war zu gefährlich, sich ein regi-

striertes Boot anzueignen, das sich nur schwer wieder

verkaufen ließ.

Routinemäßig überprüfte er noch den Meteor, der

zur Ursache für die Auseinandersetzung geworden

war – gemacht worden war? – und stellte fest, daß er

aus wertlosem Eisen bestand. Dann setzte er seine

Arbeit fort, obwohl ihm seine bisherigen Funde in-

zwischen einen Planetenurlaub gestattet hätten. Doch

er mußte abwarten, bis seine Schulter ausgeheilt war.

Und einige Wochen später erlebte er die Überra-

schung seines Lebens.

Er hatte sich einen Meteor eingefangen, dessen

Durchmesser über einen Meter betrug, und sich eine

Probe herausgeschnitten. Als er den Bergenholm ab-

schaltete und das Stück Metall in der Hand wog,

wußte er sofort, daß er einen Fund gemacht hatte.

Das Metall mußte eine außergewöhnliche Dichte ha-

ben! Mit klopfendem Herzen spannte er das Test-

stück in sein Prüfgerät, das sofort in wilde Schwin-

gungen geriet. Die Nadel kroch immer höher und

stoppte schließlich bei zweiundzwanzig. Dabei ging

die Skala nur bis vierundzwanzig!

»Bei Klonos guten Geistern!« brüllte Kinnison und

pfiff durch die Zähne. Er versuchte seinen Fund ab-

zuschätzen und kam zu dem Ergebnis, daß er auf ei-

nen etwa dreißig Tonnen schweren Brocken eines

Metalls gestoßen war, das sogar dichter war als reines

Platin. Sein Fund stellte einen Wert von mindestens

dreißig Millionen Krediten dar! Was sollte er tun?

Der Meteor brachte sämtliche Pläne durcheinander.



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