Die fliegenden Städte by Blish James

Die fliegenden Städte by Blish James

Autor:Blish, James [Blish, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: WILHELM HEYNE VERLAG
veröffentlicht: 2015-10-25T16:00:00+00:00


Amalfi und Hazleton nahmen ein Flugtaxi zum Stadtrand und gingen den Rest des Weges über die mit Ultraschallgeräten um die Mauern der hevischen Stadt gerodete Lichtung zu Fuß. Der Boden fühlte sich gummiartig an. Amalfi vermutete, dass irgendein rudimentäres Reibungsfeld den Schlamm in einem steifen, geleeartigen Aggregatzustand behielt. Vor seinem geistigen Auge hatte er eine Vision von Infanteristen, die plötzlich in dem sich langsam zusammenfaltenden Schlamm versanken, nachdem man die Felder abgeschaltet hatte, und er beschleunigte seine Schritte.

Hinter den Stadttoren winkten die hevischen Wächter ein merkwürdiges, übelriechendes Gefährt herbei, das anscheinend durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen angetrieben wurde, und die Okies wurden unter schrecklichem Lärm durch die Straßen von Miramon gebracht. Während der gesamten Fahrt hielt sich Amalfi in einem Anfall von Nervosität an einem Stoffgurt fest. Es war ein seltsames Erlebnis für ihn, mit schnellem Tempo auf einer Oberfläche dahinzufahren, und die Geschwindigkeit, mit der draußen alles vorbeijagte, machte ihn unruhig.

»Will uns dieser komische Vogel etwa gegen irgendein Hindernis klatschen?«, fragte Hazleton gereizt. »Der fährt doch mindestens vierhundert Stundenkilometer!«

»Freut mich, dass Sie das auch so sehen«, sagte Amalfi und fühlte sich etwas erleichtert. »Ich wette allerdings, dass er in Wirklichkeit keine zweihundert fährt. Es ist nur die Art, wie …«

Der Fahrer, der das Tempo aus Ehrfurcht gegenüber den Fremden aus dem Großen Zeitalter auf vorsichtige Fünfzig gehalten hatte, riss die Maschine um eine Ecke und bremste geschickt vor Miramons Tür. Mit wackligen Knien stieg Amalfi aus. Hazletons Gesicht wies eine zartgrüne Färbung auf.

»Ich werde mir mal was ausdenken, wie man unsere Taxis auch außerhalb der Stadtgrenzen einsetzen kann«, knurrte er. »Jedes Mal, wenn wir auf einem Planeten landen, müssen wir auf Ochsenkarren fahren, auf den Rücken von Kängurubullen reiten, uns mit Heißluftballons abplagen, mit dampfgetriebenen Luftschrauben und mit Dingern, die einen mit dem Gesicht nach unten durch einen Tunnel schleifen, oder was die Eingeborenen sonst noch alles für ein luxuriöses Transportmittel halten mögen. Viel mehr davon verträgt mein Magen nicht.«

Amalfi grinste und hob die Hand, um Miramon zu begrüßen, dessen Gesichtsausdruck verriet, dass er sich nur mit Mühe das Lachen verbeißen konnte.

»Was führt Sie hierher?«, fragte der Hevier. »Kommen Sie herein. Stühle besitze ich zwar nicht, aber …«

»Keine Zeit«, sagte Amalfi. »Hören Sie mir jetzt genau zu, Miramon, denn die Sache ist etwas kompliziert, und ich muss sie Ihnen in aller Eile erklären. Sie wissen ja bereits, dass unsere Stadt nicht die einzige ihrer Art ist. Nun sind wir nicht einmal die Ersten, die in den Abgrund eingedrungen sind. Vor uns gab es noch zwei andere. Eine dieser Städte ist kriminell, das, was wir einen Säckeldieb nennen; sie hat die andere angegriffen und vernichtet. Wir waren zu weit entfernt, um das zu verhindern. Können Sie mir folgen?«

»Ich glaube schon«, meinte Miramon. »Dieser Säckeldieb ist so etwas wie bei uns die Banditenstädte …«

»Ja, ganz genau. Und soweit wir wissen, befindet er sich noch irgendwo im Abgrund. Nun besitzt die zerstörte Stadt etwas, das wir sehr dringend brauchen, und zwar müssen wir auf jeden Fall vor dem Säckeldieb daran kommen. Wir



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