Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman by Grant Jessica

Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman by Grant Jessica

Autor:Grant, Jessica [Grant, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2010-08-12T23:00:00+00:00


Was die gespannte Atmosphäre angeht. Also. Zu ersten Spannungen kam es, als mich der Generalmajor dazu rekrutierte, das Wohnzimmer aufzuräumen. Wir rückten das Sofa ab und fanden einen Kartenmischer, ein Geschenk von Patience. Ein idiotisches Geschenk, sagte mein Dad. Obwohl er gar nicht mischen kann.

Ich wandte ein, dass ein Einarmiger schlecht mischen könne.

Mein Dad machte ein betretenes Gesicht. Stimmt, sagte er.

Dann fanden wir ein Pilzholz. Es lag in einer Schachtel, auf dem SCHIETE stand. Ich lachte über das Wort Schiete, bis mein Dad sagte, ich solle aufhören, mich wie ein Armleuchter zu benehmen. Es heiße Shiitake, sagte er. Auf dem Holz könne man Shiitake-Pilze züchten. Auch ein Geschenk von Patience.

Schietekacke, sagte ich. Holz.

Mein Dad fand das ganz und gar nicht witzig. Er warf das Shiitake-Holz, den Kartenmischer und einen Kaffeebecher mit der Charta der Rechte darauf in den Müll. Bloß weg damit.

Warte. Ich schnappte mir den Kartenmischer. Dafür habe ich noch Verwendung.

Nein, sagte mein Dad. Der braucht eine Neun-Volt-Batterie.

Na und.

Das heißt, er macht Krach.

Na und.

Wir haben keine Neun-Volt-Batterien.

Ich glaube doch.

Nicht die Feuermelder.

Ich machte mich auf die Suche nach einer Neun-Volt-Batterie. Und wurde in einem Feuermelder fündig. Ich stieg auf einen Hocker. Einen Feuermelder abzuschalten, ist wirklich kinderleicht. Ein Klacks. Ich nahm den Kartenmischer und die Batterie mit in mein Zimmer. Als ich am Wohnzimmer vorbeikam, sagte mein Dad: He, kannst du mir mal eben helfen.

Klar, sagte ich.

Ich legte die Neun-Volt-Batterie ein. Ich liebe Neun-Volt-Batterien. Vor allem, weil ich so gern Neun Volt sage. Und weil sie rechteckig sind. Am liebsten hätte ich immer eine in der Tasche, damit ich sie herzeigen kann. Oder auch nicht. Und in die Hand nehmen. Was hast du denn da.

Ach, nichts. Nur eine Neun-Volt-Batterie.

Hat sie gerade Neun-Volt-Batterie gesagt.

Zu dem Kartenmischer gehörte auch ein Kartenspiel. Wie praktisch. Die Gebrauchsanweisung warf ich weg. Also echt. So blöd kann man doch gar nicht sein. Man teilt das Spiel in zwei Hälften, legt die eine auf die eine Seite, die andere auf die andere und drückt den roten Knopf. Dann wird es laut. Das Ding klingt wie ein Rasenmäher, der über einen Stein fährt. Und dann, ta-tah, fliegen die Karten durchs ganze Zimmer.

Ist das der Kartenmischer, rief mein Dad von unten.

Kein Kommentar.

Woher hast du die Neun-Volt-Batterie.

Und so muss ich mich anbrüllen lassen, weil wir alle bei lebendigem Leib in unseren Betten und Terrarien verbrennen könnten, ohne dass der Feuermelder unseren gleichnamigen Tod mit seinem süßen Klang begleitet.

Apropos Betten. Wegen dem neuen Bett gibt es reichlich Trara. Das neue Bett hat auf allen vier Pfosten Kugelknäufe. Ich habe Smileys auf die Knäufe gemalt. Damit Onkel Thoby sich auch bei uns auch richtig wohlfühlt.

Mein Dad sieht die komischen Gesichter und findet das gar nicht komisch. Er schüttelt den Kopf.

Ich schüttele auch den Kopf. Was.

Diese Knäufe sind aber nicht sehr schön.

Ich finde sie schön.

Du hast sein Bett verschandelt.

Ich trete gegen das Bett. Böses Bett.

Ab in dein Zimmer.

Und so gehe ich ab durch die Mitte, in mein Zimmer und trete wütend nach den Karten, die auf dem Fußboden verstreut liegen. Später nehme ich einen dicken Filzstift, schleiche mich ins Gästezimmer und male den Smileys Vampirzähne.



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