Die echte, inoffizielle, geheime Biografie von HIM by Marc Halupczok

Autor:Marc Halupczok
Die sprache: eng
Format: epub
ISBN: 978-3-939239-66-6
Herausgeber: Ubooks
veröffentlicht: 2012-10-01T16:00:00+00:00

7. Kapitel (2005–2007)

Das Jahr 2005 beginnt mit einer bedeutsamen Erkenntnis von Ville: «Es gibt zwei wichtige Dinge, die ich nie verstanden habe: Warum kämpfen die Leute gegen Bootlegs und gegen Gerüchte? Wenn du erfolgreich bist und gut in dem, was du tust, kommen erst die Gerüchte und dann die Bootlegs oder andersherum. Und auf beide Dinge bin ich wirklich stolz. Vor allem auf die Gerüchte. Ich liebe es, wenn es neue über mich gibt. Sie gehören zu den besten Witzen, die ich kenne. Ein Mädchen behauptete einmal, dass ich so oft eine Mütze tragen würde, um mein Hirn beieinander zu halten. Eine andere setzte mal das Gerücht in die Welt, ich hätte Krebs und mich einer Chemotherapie unterzogen und würde deshalb Mützen tragen. Ich habe mich darüber kaputtgelacht.»

Abgesehen davon, dass sich über diese Art des Humors einmal mehr streiten ließe, liegt in Valos Erkenntnissen durchaus ein Körnchen Wahrheit. Denn an der Anzahl der Gerüchte (und Bootlegs) lässt sich durchaus der Erfolg eines Künstlers ablesen. Und der wird bei Ville und HIM wieder deutlich größer, auch wenn Menschen, die Valo schon einmal persönlich getroffen haben, eine ganz andere Erklärung für den Mützenwahn haben: Der Finne gehört nämlich nicht unbedingt zu den fleißigsten Männern, wenn es darum geht, sich die Haare zu waschen.

Nach einem Benefizkonzert in Helsinki zugunsten der Opfer des verheerenden Tsunamis Ende 2004, das HIM gemeinsam mit The Rasmus, The 69 Eyes, Negative und Apocalyptica bestreiten, reisen die Finnen wiederum in die USA. Die beiden Konzerte, die in San Francisco und Los Angeles stattfinden, sind allerdings nur schmückendes Beiwerk. Denn es stehen Aufnahmen für ein neues Album an. Zudem laufen auch die letzten Arbeiten an der DVD Love Metal Archives Vol. 1, die als letzte Veröffentlichung für die alte Plattenfirma Sony BMG auf dem Plan steht. Als Produzent des Silberlings fungiert der finnische Kameramann Teemu Järvinen. Love Metal Archives Vol. 1 erscheint bereits im April 2005 und kann zumindest in Deutschland einen respektablen 15. Platz der Charts erreichen. In Finnland wird die Disc sogar mit Platin ausgezeichnet, und das obwohl die Qualität zu wünschen übrig lässt. Zwar sind die Archive mit fünfzehn Clips, vierundzwanzig Live-Aufnahmen und diversen Extras gut gefüllt, aber sowohl Sound als auch Menübedienung entsprechen bereits 2005 nicht mehr dem Standard, auch wenn Valo in diversen Interviews davon berichtet, wie viel Mühe sich er und das Umfeld mit der Zusammenstellung der Scheibe gegeben haben. Vielleicht hat Ville sich mit der Doppelbelastung einfach übernommen.

Doch zurück zu den Aufnahmen der neuen Songs. Die sollen wiederum mit Tim Palmer stattfinden. Ursprünglich hatte Valo dessen Landsmann Andy Wallace (unter anderem The Cult, Slayer, Nirvana) für den Job im Auge, aber erste Proben stellten den Finnen nicht zufrieden. Der Sound klang ihm zu «amerikanisch», außerdem mischte sich Wallace zu sehr in die Belange der Band ein. Also greift Ville auf eine bewährte Kraft zurück, der er vertraut. Der Druck ist auch so bereits groß genug, denn Dark Light, so der Titel der neuen Scheibe, wird das erste HIM-Album sein, das regulär in den USA und in Japan erscheint.

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