Die dunkle Zeit 1 - Schatten uber Ulldart by Markus Heitz

Die dunkle Zeit 1 - Schatten uber Ulldart by Markus Heitz

Autor:Markus Heitz [Heitz, Markus]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die dunkle Zeit


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»Doch es gab eine Prophezeiung in den Tempeln, dass die Dunkle Zeit zurückkommen würde, wenn die Menschen auf Ulldart nicht Acht gäben. ›Immer dann, wenn drei Zahlen in der Reihenfolge der Jahreszählung gleich sind, ist die Gefahr, dass das Unheil wieder nach Ulldart kommt, am größten‹, lautete die Warnung.

Und die Mönche zählten die Zeit, und wenn sich die besonderen Jahre näherten, beteten die Geistlichen ohne Pause, die stählernen Gongs und Bethölzer kamen weder am Tag noch in der Nacht zur Ruhe.

So vergingen das Jahr 111 n.S, das Jahr 222 n.S. und das Jahr 333 n.S., und jedes Mal wurde das Böse von der Rückkehr abgehalten, ohne dass die Menschen etwas davon erfuhren. Während die Mönche stets an Ulldrael den Gerechten glaubten und treu seinen Lehren folgten, gingen die Völker bald wieder ihren alten Gewohnheiten nach und zettelten Kriege untereinander an. Königreiche kamen und gingen, Kaiserreiche entstanden und endeten im Staub. Trotz der vielfachen Gewalt erhielt das Böse niemals die Gelegenheit, die es benötigte.

Schließlich kehrte eine große Zeit des Friedens ein, und die Menschen wurden halbherzig in ihrem Glauben an Ulldrael den Gerechten. Sie beteten nur noch aus Gewohnheit, nicht aus Dankbarkeit und ohne die gebührende Inbrunst.

Ulldrael bemerkte das schlechte Verhalten seiner Kinder und spürte auch, dass sich das Böse wieder bereit machte, um auf Ulldart Fuß zu fassen. Und er sandte 436 n.S. eine Botschaft an den Visionär in Tscharkass. Doch ein Anhänger Tzulans ermordete den Visionär und verstümmelte die Botschaft …«

ULLDARTISCHER GESCHICHTSALMANACH, XXI. Band, Seite 1056

Provinzhauptstadt Granburg, Königreich Tarpol, Spätsommer 442 n.S.

Wieder einmal hatte Lodrik alles Glück Tarpols. Der Cereler war nur mit äußerster Anstrengung in der Lage gewesen, das Gift, mit dem der Assassine seine Waffe behandelt hatte, unwirksam zu machen.

Dennoch musste der Gouverneur eine Woche lang das Bett hüten, was angesichts der immer weiter vordringenden Aufständischen eine sehr lange Zeit war.

Die Götter waren offensichtlich auch mit Torben Rudgass, dessen Schädel den Stiefeltritt des Assassinen mit einem leichten Knacks überstanden hatte. Der Rogogarder verbrachte wie der Gouverneur die nächste Woche auf seinem Lager.

Inzwischen hatten sich die aufständischen Bauern Waffen aus den umliegenden kleineren Lagern der Milizen gestohlen, womit sie für die Brojaken umso gefährlicher wurden.

Waljakov bekniete den Statthalter, endlich eine Garnison gegen die Aufrührer zu schicken, um dem Spuk ein Ende zu bereiten, aber Lodrik weigerte sich, seine Unterschrift unter den Befehl zu setzen. Noch immer wollte er persönlich mit dem Anführer verhandeln.

Sobald der junge Mann in der Lage war, sich einigermaßen gerade auf einem Pferderücken zu halten, brachen ein Tross aus hundert berittenen Soldaten zusammen mit ihm, Waljakov und Stoiko zu Kaschenkos Ländereien auf.

Sicherheitshalber ließ der Gouverneur die Garnison in Alarmbereitschaft versetzen, um für alles gewappnet zu sein, falls die Verhandlungen doch fehlschlagen sollten.

Torben machte sich für die Abreise zur Küste und die anschließende Überfahrt nach Rogogard bereit. Hetrál erhielt die Anweisung, in Granburg zu bleiben und die Augen offen zu halten.

Bei der ersten Rast stellte Lodrik mit Einbruch der Dämmerung in seinem Zelt fest, dass die Abende empfindlich kühl wurden, obwohl die beiden Sonnen tagsüber noch einigermaßen für Wärme sorgten.



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