Die drei Ehen der Grand Sophy by Georgette Heyer

Die drei Ehen der Grand Sophy by Georgette Heyer

Autor:Georgette Heyer [Heyer, Georgette]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-3176-9
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2016-05-14T16:00:00+00:00


Kapitel 11

DER ÜBRIGE TAG verlief ereignislos, Sophy brachte Cecilia in ihrem Phaeton in den Hydepark und setzte sie ab, damit sie mit Mr. Fawnhope spazieren konnte, den man, wie vorher verabredet, am Reithaus getroffen hatte. Sophy ihrerseits ließ Sir Vincent Talgarth Cecilias Platz einnehmen, der sich erst wieder von ihr trennte, als der Landauer der Marquesa de Villacañas hinter dem Gitter sichtbar wurde, das die Rotten Row von der Promenade abgrenzte. Die Marquesa war weithin erkennbar und erregte beträchtliches Aufsehen durch die Zahl und Größe der Straußenfedern, die ihren Hut schmückten. Sie begrüßte Sir Vincent mit einem trägen Lächeln und erklärte Sophy, die Londoner Läden könnten denen von Paris bei weitem nicht das Wasser reichen. Einfach nichts habe sie in der Bond Street gefunden, was sie in die Versuchung geführt hätte, die Schnur ihres Geldbeutels aufzuziehen. Sir Vincent dagegen wusste von einer Modistin in der Bruton Street, die auf den ersten Blick Stil und Qualitätsansprüche einer solchen Kundin erraten würde, und bot sich an, die Marquesa hinzugeleiten.

Sophy zog dabei die Stirn ein wenig in Falten. Doch bevor sie diesem Gedanken größere Aufmerksamkeit widmen konnte, wurde sie von Lord Bromford in Beschlag genommen. Da war es nun eine einfache Höflichkeitspflicht, zu einer Rundfahrt durch den Park einzuladen. Er kletterte in den Phaeton, und nachdem er das Vergnügen erwähnte, welches ihm der Ball bei den Ombersleys bereitet hatte, machte er ihr in aller Form einen Heiratsantrag. Ohne Zögern und ohne die geringste Verlegenheit lehnte Sophy ab. Darüber zeigte sich Lord Bromford nicht im Geringsten enttäuscht. Übereifer und Begeisterung hätten ihn, so sagte er, zu einer überstürzten Handlungsweise verführt, aber er gebe die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang noch keineswegs auf. «Wenn Ihr Vater wieder im Lande ist», so erklärte er, «werde ich ihn in aller Form um die Erlaubnis bitten, mich um Sie zu bewerben. Sie hatten ganz recht, auf der Wahrung des Anstandes zu bestehen, und ich muss um Verzeihung bitten, dass ich gegen die Regeln der Etikette verstoßen habe. Nur die überstarke Leidenschaft, deren ich nicht Herr werde - nicht einmal die Vorhaltungen meiner Mutter, eines Wesens, dem ich einen tiefen Respekt zolle, wie dies ja wohl meine Sohnespflicht ist - nicht einmal ihre Vorhaltungen vermochten mich von diesem Schritt abzubringen. Wirklich, wie schon gesagt, nur diese überstarke Leidenschaft konnte mich dazu bringen, die Regeln zu vergessen.»

«Ich glaube», unterbrach ihn Sophy, «dass Sie Ihren Platz im Hause der Lords einnehmen sollten. Haben Sie das schon getan?»

«Wie sonderbar», erwiderte Seine Lordschaft, ein wenig in seinem Selbstgefühl gehoben, «dass Sie gerade jetzt diese Frage an mich stellen, denn ich bin wirklich eben im Begriff, es zu tun. Ich werde den Vorzug haben, unter der Ägide eines Mannes meinen Platz im Oberhaus einzunehmen, der durch seine hohe Abkunft nicht weniger ausgezeichnet ist als durch seine parlamentarischen Qualitäten. Ich bin sicher ...»

«Ohne Zweifel sind Sie dazu berufen, ein großer Mann zu werden. Wie lang auch Ihre Sätze, wie verschachtelt sie auch sein mögen, Sie verlieren sich niemals in ihnen! Sehen Sie nur, ist das



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