Die blauen Zwerge by Kurt Mahr

Die blauen Zwerge by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1962-11-09T01:00:00+00:00


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Mullon hatte dieselbe Besatzung ausgewählt wie bei seiner ersten Expedition: Fraudy Mullon, seine Frau; Milligan und Pashen Mullon hatte darauf verzichtet, einen der Mungos, der vielleicht wertvolle Dienste hätte leisten können, mitzunehmen. Es bestand die Möglichkeit, daß der Mungo als Bergbewohner das schwüle, feuchte Klima der Niederungen nicht vertragen könnte.

Der Helikopter bewältigte die achtzig Kilometer, die Greenwich vom westlichen Rand des Dschungels trennten, in weniger als einer halben Stunde. Mullon ließ dicht vor der undurchdringlichen, grünen Wand ein erstes Lager aufschlagen, um von dort aus die ersten „Gehversuche" im Dschungel zu unternehmen und eine Übersicht über die Gefahren zu gewinnen, die in der Finsternis des Waldes drohten.

Eine Feststellung machte er gleich in den ersten Minuten: War oben in den Bergen die helle, klare Hitze der Sonne fast unerträglich gewesen, so war es hier die schwüle Feuchtigkeit in noch stärkerem Maße.

An Tieren wurden an diesem ersten Tag nur Insekten, Spinnen und mehrere Arten von Würmern gefunden.

Die Mücken waren eine Plage. Sie überfielen das kleine Lager in gewaltigen Schwärmen, und erst, nachdem Mullon eine Reihe von Abwehrmitteln erfolglos ausprobiert hatte, vertrieb Milligan die singenden, sirrenden Schwaden mit dem Rauch einer einzigen Zigarette und zwar so nachhaltig, daß die vier Forscher mehrere Stunden lang Ruhe hatten.

Im Lager verbrachte man eine ungestörte, lange Nacht. Früh am nächsten Morgen ließ Mullon den Helikopter wieder starten und flog ihn in geringer Höhe ostwärts über den Dschungel dahin.

Das Bild, das sich den vier Insassen bot, war eintönig und überwältigend zugleich: So weit der Blick reichte, gab es nichts zu sehen außer dem graugrünen, sonnenüberglänzten Dach des unberührten Waldes.

Der Hubschrauber überflog kleine Flüsse, die sich durch den Dschungel schlängelten und im allgemeinen östliche Richtung hatten. Sie näherten sich jedoch einander und bildeten jenseits einer Reihe kurz aufeinanderfolgender Gabelungen einen mächtigen Strom, der wiederum ostwärts lief und etwa fünfzig Kilometer weiter in einen ebenso breiten Fluß mündete. Von dort aus konnte man dem Gebilde schlecht einen anderen Namen als „Flußmeer" geben. Die Breite des Stromes jenseits der Einmündung betrug mehr als zehn Kilometer. Dies schien im wahren Sinne ein Urstrom nach dem Sprachgebrauch diluvialer Erdgeschichte zu sein.

Der Strom war reichlich von Inseln durchsetzt, und auf einer dieser Inseln landete Mullon gegen Mittag den Hubschrauber. Das kleine Gebilde aus Sand und vertrocknetem Schlick war nur mäßig bewachsen. Hohe Bäume gab es nur zwei - einen an jedem Ende der langgestreckten, schmalen Insel. Dazwischen wuchsen Büsche und Gras.

Mullon ließ die Zelte aufschlagen und gab zu verstehen, daß er diesen Platz als Ausgangslager verwenden wolle. Die kleine Expedition war jetzt mehr als vierhundert Kilometer von Greenwich entfernt.

Dreihundertundzwanzig davon waren mit undurchdringlichem Dschungel bedeckt. Mullon wagte nicht, weiter nach Osten vorzudringen, weil er sich noch deutlich genug an die erste Panne des Helikopters erinnerte. Dreihundertundzwanzig Kilometer Dschungel, das war eine Strecke, die gesunde und gut bewaffnete Leute notfalls zu Fuß zurücklegen konnten, wenn man ihnen Zeit dazu ließ.

Mullon suchte mit Fraudy zusammen die Insel ab, während Milligan und Pashen die Zelte aufschlugen.

Sie überzeugten sich, daß es außer ein paar Fröschen, die im dichten Gras längs des Flusses ihr Quartier aufgeschlagen hatten, kein tierisches Leben gab.



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