Die Zwerge by Markus Heitz

Die Zwerge by Markus Heitz

Autor:Markus Heitz
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Fantasy
veröffentlicht: 2012-04-21T20:34:18+00:00


Grübelnd schritt er die Gleise ab, bis er am vierten Tor angelangte. »Schaut nur, hier geht es tatsächlich zum Stamm Lorimbur!«, rief er den beiden zu. Waren die Beziehungen früher einmal besser, oder welchen Grund gab es, eine eigene Verbindung zu den Dritten zu unterhalten?

»Das war bestimmt, um Krieg gegen sie zu führen«, drang es hohl aus der Röhre, in der Ingrimmsch verschwunden war. »Hier ist es verflucht eng. Wenn die Karren drin sind, passt gerade mal ein Zwerg rechts und links neben die Trasse.«

Tungdil ließ Bo Wndils Vermutung über einen Krieg gegen die Dritten unbeantwortet. »Komm, wir gehen«, drängte er ihn stattdessen, aus dem Tunnel zurückzukehren.

»Ho, ich bin am Ende angekommen und hier … hier fällt der Weg fast senkrecht nach unten. Das dürfen wir GoWmgar keinesfalls erzählen, sonst wird er nicht einsteigen wollen.« Sein dunkles Lachen dröhnte dumpf zu ihnen herauf und wurde lauter, als er von seinem Erkundungsgang zurückkehrte. »Schaut mal, wie ich aussehe!« Er hing voller Spinnweben, die getrockneten Überreste von Insekten hatten sich in seinem Bart verfangen. Boëndal fischte die Fäden von seinem Kettenhemd und klaubte sich den Schmutz aus dem Bart.

»So, wie du aussiehst, wohnen wohl doch noch andere Wesen unter dem Gebirge«, meinte Tungdil und betätigte die Vorrichtung, um den ersten Durchlass zu schließen.

»Nichts, wovor man Angst haben müsste«, winkte BoWndil ab. »Und wenn die Spinnen größer als ein Zwergenkopf sind, gehören sie mir.«

Sie stimmten in seine Heiterkeit mit ein. Dann löschten sie das Feuer unter dem Kessel, verriegelten das Tor mit dem Aufsagen der Verse und machten sich auf den Rückmarsch, der sie hunderte von Treppenstufen nach unten führte. Ohne die Sonne gelang es Tungdil nicht abzuschätzen, wie lange sie benötigten, um aus dem bewohnten in den verlassenen Teil des Zwergenreichs zu gelangen, aber seinem Hunger nach zu urteilen, mussten sie eine ganze Weile unterwegs gewesen sein.

Verschwitzt und müde gelangten sie in die große Halle, in denen die Gesandten ihre Mahlzeiten einnahmen, und setzten sich erschöpft an einen Tisch. Die neugierigen Blicke der anwesenden Zwerge ignorierten sie absichtlich.

»Wir zeigen ihnen erst morgen, wo sich die Röhren befinden«, erklärte Tungdil den Zwillingen. »Ich möchte nicht, dass Gandogar vor uns aufbricht und sich auf diese Weise einen Vorsprung schafft. Es wird ohnehin hart, gegen ihn und seine Gruppe als Sieger zu bestehen.«

»Die besten Kämpfer sind jedenfalls auf deiner Seite«, grinste Ingrimmsch, schnitt sich eine handtellergroße Scheibe eines Riesenpilzes ab und belegte sie mit würzig riechendem Käse. »Was soll dich da noch aufhalten?! Ich sage dir, die Tage Nôd’onns sind gezählt.«

»Ich teile die Meinung meines Bruders«, stimmte Boëndal ihm zu. »Aber mir ist noch eine Sache eingefallen. Mir geht nämlich die Beschreibung der Feuerklinge nicht aus dem Kopf.«

»Was meinst du?« »Reinster, härtester Stahl, Stiel und Widerhaken aus Stein, die Intarsien und Runen aus allen edlen Metallen,

und die Schneide soll dazu mit Diamanten besetzt sein«, zählte der Zwerg auf.

»Wir nehmen uns einen Vorrat davon mit«, erriet Tungdil seine Gedanken. »Ich habe Balendilín darum gebeten, uns von allen benötigten Materialien genügend zusammenzustellen. Er meinte, der Hort der Zweiten sei groß genug, um ein wenig Schwund für eine solch wichtige Angelegenheit zu verkraften.



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