Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun by Lenk Fabian

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun by Lenk Fabian

Autor:Lenk, Fabian [Lenk, Fabian]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-473-47469-1
veröffentlicht: 2013-09-23T16:00:00+00:00


Das Befreiungskommando

„Was hast du vor?“, fragte Kamose ungeduldig.

„Der Wachposten hat doch Durst, hat er gesagt“, flüsterte Leon.

„Na und?“, kam es von Julian.

„Lass mich in Ruhe erklären!“, bat Leon seinen Freund. „Wir sollten seinen Durst löschen … allerdings mit einem speziellen Trank! Du, Kamose, kennst dich gut mit Kräutern aus, nicht wahr?“

Der Arzt nickte.

„Kannst du auch ein wirksames Schlafmittel zusammenbrauen?“, wollte Leon wissen.

Kamoses Gesicht hellte sich auf. „Jetzt verstehe ich …“

So schnell sie konnten, rannten die Freunde zum Haus des Arztes zurück. Dort zerstampfte Kamose einige Kräuter in einem Mörser und vermischte sie anschließend mit etwas Wein. Während die Freunde ihm zuschauten, erläuterte Leon ihnen weitere Einzelheiten seines Plans.

„Sobald der Wächter eingeschlafen ist, werden Kamose und ich an ihm vorbeischleichen und Iti rausholen.“

„Ich will auch mit!“, protestierte Kim.

„Lieber nicht!“, wehrte Leon ab. „Du und Julian müsst aufpassen, dass niemand kommt und uns notfalls warnen. Am besten mit einem Pfiff!“

Kim war von Leons Idee noch nicht restlos überzeugt. „Der Kerl am Eingang wird nicht die einzige Wache im Kerker sein …“

Leon runzelte die Stirn. „Da könntest du Recht haben. Wir müssen sehr vorsichtig sein und uns irgendwie an den anderen Wachen vorbeimogeln …“

„Wie soll das funktionieren? Das ist doch verdammt riskant“, urteilte Kim.

„Ja, ich weiß“, gab Leon zu. „Aber ich fürchte, wir müssen es versuchen. Das ist unsere einzige Chance. Sonst wird Iti den morgigen Tag nicht überleben.“

„Ich bin auf jeden Fall dabei“, sagte Kamose entschlossen. Er schüttelte einen Tonkrug. „Das hier wird einen Ochsen betäuben.“

„Dann lasst uns keine Zeit verlieren und zum Gefängnis zurückgehen!“, rief Leon.

Der Wachposten stand unverändert an seinem Platz und bewunderte den Nachthimmel.

„Ihr schon wieder“, knurrte er, als er die kleine Gruppe erblickte. „Geht mir bloß nicht noch mal auf die Nerven!“

Kim lächelte ihn freundlich an. „Hast du immer noch so großen Durst?“

Der Wachposten nickte. „Klar, ich komme hier ja nicht weg.“

Kamose reichte dem Posten den Krug. „Tut mir Leid, dass ich vorhin so unbeherrscht war. Wir haben dir was zu trinken mitgebracht.“

Heiser lachte der Wachposten. „Ach ja? Und wer sagt mir, dass du da kein Gift reingemischt hast?“

„Gift?“, stieß Kamose empört aus. „Wie kommst du denn darauf, bei Amun?“

„Tja, wir Gefängniswärter sind nicht besonders beliebt“, sagte der Posten. „Wäre nicht das erste Mal, dass man sich an uns rächen will. Dabei können wir ja gar nichts für die Urteilssprüche. Wir stehen hier doch nur und passen auf.“

„Natürlich, du tust nur deine Pflicht“, stimmte Kamose ihm schnell zu.

„Trink du zuerst“, sagte der Wachposten und sah den Arzt dabei herausfordernd an.

Leon spürte einen Kloß im Hals. Jetzt war alles vorbei! Sein ganzer Plan war mit einem Schlag wertlos.

Kamose wirkte unentschlossen. Der Krug in seinen Händen zitterte.

„Was ist?“, hakte der Wachposten nach.

„Gern, kein Problem“, antwortete Kamose, drehte sich ein wenig zur Seite und setzte den Krug an seine Lippen.

Leon unterdrückte den Wunsch, dem Arzt den Krug zu entreißen. Plötzlich sah Leon, dass Kamose den Wein gar nicht trank. Er ließ ihn unauffällig über das Kinn den Hals entlang in sein Hemd rinnen! Dann wischte sich der Arzt über den Mund und reichte den Krug dem Wachposten.



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