Die Wiedergeburt (German Edition) by Siebert Uwe

Die Wiedergeburt (German Edition) by Siebert Uwe

Autor:Siebert, Uwe [Siebert, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Pandämonium Verlag
veröffentlicht: 2011-12-24T23:00:00+00:00


Ebenso wie der Schamane wartete Larkyen auf den Abend und die Rückkehr Khorgos. Immer wieder sah er den alten Mann in die Richtung blicken, in die der Krieger aufgebrochen war. Die Zeit verstrich quälend langsam, und Larkyen verschaffte sich etwas Ablenkung, indem er sich um den Adler des Kriegers und die Herdentiere kümmerte.

Die Nebelschwaden breiteten sich schleichend aus und verharrten träge in der Luft. Das letzte Tageslicht erstickte im trüben Dunst. Die Sonne war bereits untergegangen, als sie das Wiehern eines Pferdes hörten.

Larkyen war wie gewohnt äußerst wachsam. Mit einem schmatzenden Geräusch polterten die Hufe über den nassen Boden. Nun erkannten sie die Silhouette des Kriegers. Ojun lächelte flüchtig, als der Adler mit gespreizten Flügeln aus dem Himmel glitt und sich bei der Jurte niederließ.

Als Larkyen und Ojun den Krieger freudig willkommen hießen, blieb dessen Miene seltsam ernst.

„Schwere Zeiten stehen bevor“, verkündete er.

Larkyen half Khorgo mit dem Pferd und band es bei den anderen an einen Pfahl.

„Hast du viel in Erfahrung bringen können?“ fragte Larkyen.

„Komm mit in die Jurte“, sagte der Schamane. „Dort kannst du dich aufwärmen.“

„Ich bin sehr hungrig“, sagte Khorgo. „Übt euch in Geduld. Lasst mich erst etwas essen und trinken. In der Jurte berichte ich euch alles.“

Nachdem der Krieger hastig gespeist hatte, sah er Larkyen mit einem Gesicht an, das ihn erschrecken ließ.

„Ich bin den Reitern eine lange Strecke gefolgt“, berichtete er. „Sie trafen sich unterwegs mit weiteren Kedaniern. Sie reiten im Auftrag von Boldar der Bestie. Als sie eine Rast einlegten, konnte ich mich nahe genug heranpirschen, um sie zu belauschen. Sie sprachen davon, wie sehr Boldar nach dir giert, Larkyen. Die Bestie glaubt, durch dein Blut stark genug zu werden, um die Stadt Dakkai angreifen zu können. Das ist ihr großes Ziel, denn wer Dakkai kontrolliert, wird auch genügend Gewalt über die Ländereien jenseits der Wüste Khezzar ausüben können.“

„Aber Dakkai ist doch so groß“, sagte Larkyen. „Boldar ist wahnsinnig. Er bräuchte Tausende von Männern, um die Stadt angreifen zu können.“

„Oder aber – wie er glaubt – das Blut eines einzigen Kindes der schwarzen Sonne!“

Khorgo wandte sich nun dem Schamanen zu.

„Ojun, alter Freund. Die Kedanier sprachen am Feuer darüber, dass Boldar schon einmal das Blut eines Kindes der schwarzen Sonne getrunken hat. Noch nie zuvor soll ein Mensch dies gewagt haben, doch dieses Blut entfachte in Boldar eine Gier, die ihn dazu trieb, immer mehr Blut zu trinken, um seine Stärke erhalten und mehren zu können. Das Blut eines weiteren Kindes der schwarzen Sonne, so sagen die Kedanier, verleihe ihm die Kraft, die ihm noch fehlt, um mit den Truppen Dakkais gleichziehen zu können.“

Larkyen zuckte zusammen. Boldar schien ihm ähnlicher zu sein als er es wahrhaben wollte. Beide teilten sie den Hunger nach Energie. Boldar jedoch hatte diesem Hunger seit langem nachgegeben und war übermenschlich stark geworden, um seine großen Ziele verwirklichen zu können.

„Boldar kontrolliert mit seinen Kämpfern große Teile der Steppe.“ berichtete Khorgo weiter. „Überall sind Stoßtrupps von ihm unterwegs. Es wurden schon Dutzende weiterer Nomadensippen abgeschlachtet.“

Larkyen schüttelte ungläubig den Kopf.

„Diesem Wahnsinnigen muss Einhalt geboten werden.



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