Die Verschollenen by Timothy Zahn

Die Verschollenen by Timothy Zahn

Autor:Timothy Zahn [Zahn, Timothy]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-641-07828-7
veröffentlicht: 2012-10-04T00:00:00+00:00


16

Auf den letzten zehn Metern war der Turboliftmast, der zum Kommando-Dreadnaught führte, derart verzogen, als wäre dieser Teil des Rohrs mit großer Wucht getroffen worden. Am Ende war er zusätzlich durch die Überreste einer Kabine blockiert, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden hatte. Selbst mit den Lichtschwertern brauchte es einige Zeit, um genug davon wegzuschneiden, damit sie hinausgelangen konnten. »Endlich«, sagte Mara, als sie ein letztes Stück Kabinenwand durchschnitt und auf die Türen stieß, die so verbogen und verzogen waren wie der Schacht selbst. »Vielleicht hätten wir zum Heck gehen und den Lift dort versuchen sollen.«

»Ich bezweifle, dass das schneller gegangen wäre.« Luke schnupperte vorsichtig die Luft, die durch einen Spalt eindrang. Sie roch abgestanden und dumpf, aber ansonsten brauchbar. Die Beschriftung stand auf dem Kopf, fiel ihm auf, was bedeutete, dass ihre Turbolift-Kabine nicht die übliche Drehung vollzogen hatte, als sie eintraf, und die Schwerkraft in D-1 nicht funktionierte. Wenn die Schwerkraft abgeschaltet war, galt das vermutlich auch für den Rest der lebenserhaltenden Systeme, und die Luft, die er roch, war aus anderen Bereichen des Komplexes eingedrungen. Sie würden aufpassen müssen, dass sie nicht unter Sauerstoffmangel litten. »Vergiss nicht all den Schutt, durch den wir waten mussten, als wir in D-Vier unterwegs waren«, erinnerte er sie. »Thrawn hat die Turbolaser- und Schildbereiche dieses Dreadnaughts wahrscheinlich noch gründlicher zerstört.«

»Wahrscheinlich.« Mit geschickten Bewegungen ihres Lichtschwerts schnitt Mara eine Öffnung in die Tür. »Sollen wir?«

Es war nicht so schlimm, wie Luke befürchtet hatte. Es fühlte sich zwar seltsam an, über die Decke zu gehen und den Boden über sich zu sehen, und selbstverständlich war die Schwerkraft des Planetoiden erheblich geringer als das, woran sie gewöhnt waren, aber all diese Dinge waren relativ unproblematisch. Die Schotten und Böden waren schrecklich verbogen und verzogen, aber es gab relativ wenig echten Schutt, mit dem sie zurechtkommen mussten. Hin und wieder mussten sie ihre Lichtschwerter benutzen, um einen Träger zu durchtrennen, der einen Durchgang blockierte, und zweimal mussten sie die Macht einsetzen, um eine Konsole wegzuschieben, die sich aus der Verankerung gerissen hatte und nun staubbedeckt mitten im Weg lag. Aber mit den meisten Hindernissen kamen sie leicht zurecht, und eine Hand voll Notlampen hatte überlebt und lieferte zusätzlich zu ihren Glühstäben ein wenig Licht.

Der Schutt an sich stellte nicht wirklich ein Problem dar. Das Problem waren die Leichen.

Selbstverständlich keine richtigen Leichen, jedenfalls nicht von der Art, wie Luke sie in den vielen Schlachten gesehen hatte, die er in seinem Leben ausgefochten hatte. Nach fünf Jahrzehnten war von ihnen nicht viel mehr übrig als Knochenhaufen und Kleidungsfetzen. Manchmal fanden sie Hinweise darauf, wie diese Leute den Tod gefunden hatten: von herumfliegender Ausrüstung zertrümmerte Schädel oder pulverisierte Knochen, die zeigten, wo ein Treffer von einem Laser oder eine Raketenexplosion einen Teil der inneren Hülle in tödliches Schrapnell verwandelt hatte.

Den meisten Leichen war jedoch nicht anzusehen, was geschehen war. Diese Besatzungsmitglieder waren wahrscheinlich erstickt oder bei dem Aufprall gestorben, als der Dreadnaught in den Geröllberg gestürzt war, in dem er nun lag.

»Man kann sehen, wo der Rumpf repariert wurde«, stellte Mara fest, als sie nach vorn zum Kommandodeck weitergingen.



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