Die Terranauten 013 - Der Fremde by Fischer Erno

Die Terranauten 013 - Der Fremde by Fischer Erno

Autor:Fischer, Erno [Fischer, Erno]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Sie saßen in der Runde zusammen. Aldo Fahn erklärte die gegenwärtige Situation auf Syrta aus seiner Sicht.

»Ein Großteil der Treiber, die sich an der Superloge beteiligten, wurde auf einzelne Raumschiffe verteilt, die inzwischen auf Syrta landeten. Jeweils einer auf ein Schiff, damit die Möglichkeit gering gehalten wird, daß sie ein weiteres Mal aufeinander treffen.«

Er kratzte den Vollbart.

»Nun, viel Verkehr herrscht auf dieser Randwelt natürlich nicht. Außerdem gibt es eine Menge Schiffe, die in diesen bewegten Zeiten Syrta lieber nicht anfliegen. Deshalb sind noch eine ganze Menge von den Treibern hier. Die Auflösung der Superloge verzögert sich. Der Rest wird im Moment noch in Fünfergruppen über den Planeten und auch auf Schiffen der Grauen verteilt gefangengehalten. Fünfergruppen deshalb, weil die Kräfte der Treiber erst im Siebenerbund gefährlich werden können. Die Inhaftierten können ihre PSI-Kräfte in den für ein Optimum viel zu kleinen Gruppen nicht einsetzen, ohne sich selbst zu gefährden. Außerdem gibt es auf ganz Syrta keinen einzigen Logenmeister mehr.«

Aldo Fahn rieb die Hände aneinander. Ihre eigene Rebellenrolle vermied er tunlichst zu erwähnen. Er setzte auf eine gewisse Verwandtschaft zwischen Cantos und den Treibern. Schließlich hatte der Grüne nur mit Karel Krystan etwas anfangen können und nicht mit einem normalen Menschen. Darauf mußte er bauen. Die Männer blickten zu dem Genessaner empor, ohne ihn merken zu lassen, daß sie in Wirklichkeit beabsichtigten, ihn vor den eigenen Wagen zu spannen.

»Ein weiteres Problem wird durch dieses Vorgehen erzeugt. Da die gefangenen Treiber auf neuankommenden Schiffen nach und nach eingesetzt werden, bleiben die freien Treiber auf Syrta ohne Chancen, in eine Loge aufgenommen zu werden. Sie sind allesamt auf längere Sicht ohne Job, treiben sich am Raumhafen herum und fragen sich, wie lange sie noch genügend Geld haben, um zu überleben. Wir glauben, daß es in ihren Reihen gärt. Karel Krystan teilt diese Meinung mit uns. Wir spielten auch schon mit dem Gedanken, Kontakt aufzunehmen mit den Treibern am Raumhafen, doch wäre das nicht nur zu gefährlich für uns, es hätte auch wenig Sinn.«

Der Blick, mit dem er Cantos musterte, war lauernd.

»Soviel zu den Problemen auf Syrta, Cantos.«

Das rote Auge des Genessaners glühte intensiv. Es war ein Spiegel seiner Gemütsverfassung, doch die Menschen hatten noch nicht gelernt, es zu deuten.

Cantos wußte es und war froh drum. Er ärgerte sich über die Rebellen und dachte über das Gehörte nach.

Die Probleme auf Syrta waren nicht seine Sache. Die ganzen Zusammenhänge blieben letztlich für ihn unbegreiflich.

»Ihr kennt mein Anliegen!« sagte er in die Runde. »Niemand von euch weiß, wo die Experimente mit Weltraum II stattfinden. Das erfahre ich nur von Personen, die einflußreicher sind als Siedler auf einer Randwelt des menschlichen Einflußbereiches. Im Moment weiß ich nicht, wie ich vorgehen soll. Zwar habe ich von Karel Krystan viel gelernt, doch fehlt mir für vieles absolut das Verständnis.«

Ja, das war sein persönliches Problem. Er mußte weg von der Rebellengruppe, mußte mit anderen Menschen zusammentreffen. Aber wie, ohne sofort die Grauen Garden auf den Plan zu rufen? Er hatte mit der interplanetarischen Polizeitruppe schlechte Erfahrungen gemacht und verspürte wenig Lust, sie zu erneuern.



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