Die Tempelritter-Saga 04 - Die Verschwörung von Toledo. by Philipp Espen
Autor:Philipp Espen [Espen, Philipp]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Roman, Tempelritter, Mittelalter, Verbrechen, Abenteuer, Ritter
ISBN: 978-3-95520-781-6
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2015-04-20T16:00:00+00:00
*
»Man hat Henri weggeschafft. Wir kommen zu spät. Niemand kann uns sagen, wohin sie ihn bringen werden.«
Theophil von Speyer war auf seinem Sitz zusammengesunken. Mit seinem fahlen Gesicht unter der weißen Haarmähne wirkte er wie ein Mann, der sich aufgegeben hatte. Joshua und Uthman bedrängten ihn.
»Hat der Oberrabiner sonst nichts erfahren?«
»Nein.«
»Theophil! Es muss möglich sein, herauszufinden, wohin man Henri bringt! Sicher nicht nach Süden über die Straße an den Katarakten. Sie werden ihn nach Frankreich transportieren, dann gibt es nur drei Wege. Nach Osten, nach Nordosten, nach Norden. Das muss doch zu klären sein!«
»Wir stellen einen kleinen Trupp zusammen«, warf Uthman ein, »und teilen uns. Je zehn Leute folgen Ferrand und seinen Leuten. Irgendwo holen wir ihn ein und stellen ihn zum Kampf. Wir müssen Henri befreien!«
»Das ist klar!«, sagte Joshua. »Aber wir dürfen uns nicht zersplittern! Nein, wir müssen einen weiteren Versuch machen, ihre Route herauszukriegen. Theophil, du musst es noch einmal versuchen! Gehe persönlich zum Kardinalspalast! Tue alles! Inzwischen befragen wir die Wächter an den Ausfallstraßen. Es muss aufgefallen sein, wenn eine Horde Franzosen mit einem Gefangenentransport Toledo verließ.«
»Wenn wir nicht zuviel Zeit verlieren wollen, müssen wir bis heute Abend Bescheid wissen«, erwiderte Uthman. »Bis dahin brauchen wir zwanzig Mann, die uns begleiten. Und wir müssen noch in der Nacht aufbrechen.«
»Woher willst du zwanzig Krieger nehmen, Sarazene?«
»Es werden Sarazenen sein, die sich, wie ich, tagsüber hinter gelehrten Schriften verstecken, um nachts in ihre Schlachtengewänder zu schlüpfen. Verlass dich auf mich!«
»Gut«, sagte Theophil, jetzt wieder hoffnungsvoller. »Ich gehe sofort zum Kardinalspalast. Wir treffen uns wieder hier in der Übersetzerschule.«
»Um sechs Uhr!«
Joshua ritt zur Brücke von San Martin. Unter dem arabischen Hufeisenbogen des Turms, dessen Wappenschilder der vasallentreuen Hidalgos gerade neu ausgemalt wurden, befragte er die Wachposten. Doch sie sahen ihn nur misstrauisch an, obwohl er keine Judenkleidung trug, und bedeuteten ihm mit obszönen Gesten, er solle verschwinden.
Uthman versuchte, im arabischen Viertel hinter der Kirche Santiago del Arrabal jenseits der Stadtmauer Verbündete zu finden. Hier, im Schatten der Kirche, wohnten seine Sarazenen, und er befragte sie. Doch er hatte kein Glück. Sie waren ängstlich, weil die christlichen Behörden die Gesetze gegen sie verschärfen wollten. Keiner wusste etwas über Henri de Roslin. Und nur zwei junge Männer holten wortlos ihre Waffen und hielten sich bereit.
Theophil hatte mehr Glück. Ein Schreiber des Kardinalspalastes, der in der jüdischen Übersetzerschule Hebräisch gelernt hatte, flüsterte ihm zu: »Vor vier Tagen verließ in aller Herrgottsfrühe ein verhängter Karren den Hof. Draußen warteten mehrere wilde Reiter. Das könnte der Transport mit eurem Mann gewesen sein, Jude!«
»Welche Richtung nahmen sie?«
Der Schreiber zuckte die Schultern. »Woher soll ich das wissen? Ich schreibe Manuskripte ab und beobachte nicht die staubigen Verkehrswege.«
Als Theophil schon gehen wollte, lief ihm ein Scholar hinterher. »Meister Theophil! Wartet einen Moment! Ich glaube, sie sind nach Norden, in Richtung auf Segovia, aus der Stadt geritten. Denn mein Bruder, der Ministrant in Santa Maria la Blanca ist, erzählte mir, ein mit der Decke der Inquisition verhängter Karren habe am Morgen des fraglichen Tages eine junge Katze überfahren.
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