Die Stunde der toten Augen by Harry Thürk

Die Stunde der toten Augen by Harry Thürk

Autor:Harry Thürk
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-02-29T00:55:34+00:00


„Es war eine unheimliche Schießerei...", berichtete einer von ihnen. „Aber es wäre glatter Selbstmord gewesen, wenn wir auch noch hingelaufen wären. Zurückgekommen ist keiner mehr..." Sie warteten, und von Minute zu Minute wurde das Gefühl der Unsicherheit stärker.

Es war wie immer. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Timm hockte schweigend unter seinem Busch und rauchte eine Zigarette aus der hohlen Hand. Von der Gruppe, die den Gefangenen hatte einbringen sollen, kam niemand zurück, bis das Motorengeräusch in der Luft war. Timm ließ die Landelichter anzünden. Er sagte kein Wort, als sie in die Maschine stiegen. Es war eine geräumige, einmotorige alte Junkers, mit der sie schon oft geflogen waren. Der Pilot gab Gas, noch bevor sie das Schott richtig verschlossen hatten.

„Du gefällst mir nicht", flüsterte Zado Bindig zu, „was ist los? Krach mit Timm gehabt?"

„Nein."

„Was habt ihr mit den Minen angestellt?"

„Ein Lastwagen!" sagte Bindig müde.

„Tote?"

„Eine Harmonika", sagte Bindig leise. Er starrte auf den Boden der Kabine.

„Harmonika?" Zado rückte ganz dicht an ihn heran und boxte ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. „Was ist los, Mann! Was ist mit dieser Harmonika? Bist du besoffen?"

„Eine Harmonika...", sagte Bindig langsam und sehr leise, „wir haben eine Harmonika getötet. Es war dunkel, aber ich glaube, sie hatte schwarze Augen

..."

„Du bist verrückt!" sagte Zado kopfschüttelnd. Er nahm den Helm ab und wischte den Schweiß aus dem Genick. „Du bist mit dem Kopf an einen Baum gerannt. Es scheint eine Eiche gewesen zu sein ... eine großdeutsche Eiche..."

„Gib mir einen Schnaps", bat Bindig.

Sie kamen nach Sonnenaufgang in Haselgarten an. Ein Lastwagen mit einer Handvoll müder Männer, deren Hände zitterten und deren Gesichter bleich und übernächtig waren.



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