Die Stille vor dem Tod by Cody Mcfadyen

Die Stille vor dem Tod by Cody Mcfadyen

Autor:Cody Mcfadyen [Cody Mcfadyen]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2016-07-20T14:41:54+00:00


KAPITEL 12

»Ist es hier?«, frage ich Kirby und blicke die ausladende Fassade des Hotels hinauf, während rings um uns her auf dem Las Vegas Strip das Leben brodelt.

»Zimmer 11343«, antwortet Kirby.

»Wie hast du ihn gefunden?«

Sie lächelt. »Nachdem ich wochenlang nach ihm gesucht und nicht die kleinste Spur gefunden hatte, habe ich mich gefragt: Wenn du so ein schlauer Typ wärst wie James und dich verstecken wolltest, ohne dabei gegen das Gesetz zu verstoßen, wie würdest du es anstellen?« Sie schnippt mit den Fingern und liefert die Antwort gleich hinterher: »Ich würde eine Gefälligkeit einfordern. Das Problem dabei ist nur, James hat nicht viele Freunde. Um ehrlich zu sein, gar keine. Zumindest keine, die ich finden konnte, und ich habe verdammt gründlich nachgeforscht.«

Ich seufze. »Das passt zu James.«

»Ja, traurig. Aber trotzdem, ich hielt meine Idee nach wie vor für richtig. Also ging ich von persönlichen Gefälligkeiten zu beruflichen über und kombinierte ein bisschen weiter. Du hast James’ Personalakte gelesen, stimmt’s?«

»Natürlich. Ich habe sie damals gründlich studiert, bevor ich mit ihm gesprochen habe. Als ich mein Team bekam, lief beim FBI eine große Umstrukturierung. Ich konnte mir meine Leute selbst aussuchen. Das ist so selten wie ein Lotteriegewinn, deshalb ließ ich mir Zeit bei der Suche.«

»Umstrukturierung!«, schnaubt Kirby. »Ich kenne diesen Code. Er bedeutet, dass jemand Mist gebaut hat, und dass die da oben einen Schuldigen brauchen, den sie aufspießen können.«

»Das trifft die Sache ziemlich genau. Es war kein Gemetzel, aber es gab seit langer Zeit ein paar größere Löcher, von denen niemand wusste.«

»Hatten sie recht?«

»Wer?«

Kirby verdreht die Augen. »Die Typen, die normalerweise alles falsch verstehen. Die Bosse. Hatten sie recht mit ihrer Umstrukturierung?«

»Eigenartigerweise ja.« Ich zeige auf das Hotel. »Zur Sache, Kirby. Ich werde langsam ungeduldig.« Ich zögere, zupfe an dem Gummiband um mein Handgelenk, als ich spüre, wie die Panik sich aus der Ferne nähert. »Ich will da rein.«

Es ist nicht schlimm, noch nicht. Childs’ Tipp mit dem Gummiband hat sich einigermaßen bewährt. Ich schwitze nicht, ich zittere nicht. Noch nicht. Es ist mehr wie ein Beben im Boden, das ich durch die Schuhsohlen spüre. Wie von einer Bisonherde, die noch hinter dem Hügel verborgen ist, aber unaufhaltsam auf mich zukommt.

»Kann ich verstehen«, sagt Kirby, wobei sie vorgibt, meine Furcht nicht zu bemerken, und mir so meine Würde lässt, nicht zum ersten Mal. »Es ist verdammt kühl hier draußen. Verstehe ich gar nicht. Ist diese beschissene Stadt nicht mitten in der Wüste gebaut worden?«

»Wir haben Januar, Kirby, und die Wüste ist dafür berüchtigt, dass es nachts eisig kalt wird.« Ich zeige auf den Eingang des Hotels. »Was ist mit James?«

Kirby antwortet mit einer Gegenfrage. »In welcher Abteilung war er ein paar Jahre lang, bevor er zu uns kam? Na? Denk nach, und du hast die Antwort. Es war genau die Position, die auch ich einem Klugscheißer wie James geben würde.«

Ich überlege angestrengt. Dann fällt es mir wieder ein. »Wirtschaftsverbrechen! Na klar. Auf diese Weise war er auf meinen Schirm gekommen. Seine Aufklärungsrate war phänomenal. So hoch, dass jeder in Los



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