Die Station des Silbernen by H. G. Francis
Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-12-01T01:00:00+00:00
5.
Schovkrodon verschlug es den Atem, als er die Zahl sah, die auf dem Bildschirm eingeblendet wurde.
44!
Er wollte nicht glauben, daß die Verluste bei dem Angriff auf die Terraner so hoch waren. Deshalb drückte er die Korrekturtaste am Schaltbrett und forderte die Zahl der noch einsatzfähigen Armadamonteure erneut an.
Es blieb bei 44.
Somit stand fest, daß es ihm nicht gelungen war, den Terranern einen schweren Schlag zu versetzen, sondern daß diese die eigentlichen Sieger der kurzen Schlacht waren.
Wutentbrannt blickte er auf den Bildschirm, der ihm die Szenerie in der großen Halle zeigte. Die Terraner bewegten sich in der Nähe der tragenden Säule, als sei nichts geschehen. Mittlerweile waren die Verletzten in das Innere der Säule gebracht worden.
Lagen dort noch mehr kampfunfähige Terraner? Hatten sie möglicherweise Tote zu beklagen? Schovkrodon wußte es nicht, und es ärgerte ihn maßlos, daß er es nicht herausfinden konnte.
Er schwenkte den Sessel herum und blickte das Fadenwesen an, das in der Nährflüssigkeit schwamm.
Genan bildete eine blaß leuchtende Schrift mit seinen Körperfäden.
„Das war ein Fehlschlag, Kro!"
„Ich weiß es. Du brauchst es nicht zu betonen", antwortete der Armadaschmied kalt. Es war das erste Mal, daß er in dieser Weise mit dem exotischen Geschöpf sprach.
„Du kannst dir einen zweiten Angriff dieser Art nicht leisten."
„Auch das ist mir klar."
Schovkrodon stutzte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie blaß und schwach die Schrift war, mit der Genan sich verständlich machte.
„Was ist los mit dir, Genan?" fragte er.
„Mir geht es ausgezeichnet."
„Du lügst! Heraus damit. Was ist passiert?"
„Ich habe Schmerzen, Kro."
Schovkrodon glaubte, sich verhört zu haben.
Schmerzen? Wie konnte das Fadenwesen Schmerzen haben? Es lebte hinter dieser Glaswand. Einige seiner Fäden mochten über den Behälter hinausragen, in dem es sich ständig aufhielt, doch weit konnten sie nicht reichen.
Oder doch?
Schovkrodon fühlte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Er selbst war zum Verrat am Armadaherzen bereit und hatte nichts anderes im Sinn, als sich auf Kosten anderer Armadavölker durchzusetzen. Doch bis zur Stunde hatte er sich nicht vorstellen können, daß sich irgend etwas, das aus der Armada stammte, sich gegen ihn richten könnte.
Hatte Genan ihn belogen? War das Fadenwesen viel größer, als er bisher geglaubt hatte?
Wie groß war es wirklich?
Reichten seine Fäden so weit in die Station hinein, daß sie die Kampfzone berührten?
Hatten sie dabei Verbrennungen erlitten?
„Schmerzen, Genan?" fragte er, und er war selbst überrascht, wie ruhig und gefaßt er diese Worte herausbrachte. „Wieso hast du Schmerzen? Soll das ein Scherz sein?"
„Nein, Kro. Ich habe versucht, dir zu helfen. Ich habe Fäden herausgebildet, die sehr lang sind. Die Terraner haben sie verbrannt."
Also doch! Schovkrodon fühlte sich so unbehaglich wie noch nie zuvor. Zu keiner Zeit hatte er daran gedacht, daß Genan eine Bedrohung für ihn werden konnte. Jetzt begriff er, daß er sich näher mit diesem geheimnisvollen Wesen befassen mußte.
„Es wächst dir im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf, wenn du nicht aufpaßt", dachte er.
„Es tut mir leid, Genan. Du warst leichtsinnig, und du hast gehandelt, ohne dich vorher mit mir abzustimmen. Es war nicht richtig, etwas auf eigene Faust zu unternehmen. Du hast gesagt, daß du mir einen Rat erteilen willst.
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