Die Stadt und das Raumschiff by Hans Kneifel
Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cappins, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1970-07-24T01:00:00+00:00
5.
Vier Wesen waren es, die sich nach Einbruch der Dunkelheit durch eine Lücke in den Schirmen aus dem Schiff entfernten. Lautlos, schnell und unsichtbar.
Gucky, der Ilt, hatte Merceile an der Hand gefaßt und befand sich einen Sekundenbruchteil später auf dem Dach eines Gebäudes am südlichen Ende der Stadt. Beide Gruppen hatten sich abgesprochen - sie würden langsam vorgehen und sich irgendwo in der Mitte der Stadt treffen. Sie waren hervorragend ausgerüstet.
Ras Tschubai und Ovaron materialisierten am nördlichen Ausläufer der sichelförmigen City.
Vor und unter ihnen sahen sie die Merkmale schneller, meist robotisch gesteuerter Arbeiten.
Ras knurrte leise: „Sie müssen mir eines versprechen, Ovaron!"
Der Cappin drehte sich langsam herum; er hatte versucht, sich zu orientieren. Sie kannten alle die groben Pläne der Stadt, die nach den Aufnahmen während der Landung angefertigt worden waren. Die Bauten, in denen Ras bereits gesucht hatte, waren durchgestrichen. Aber ungefähr zweihundert verschieden große und verschieden geformte Bauwerke und Zwischenverbindungen, Brückenkonstruktionen und gemischte Wohn-Arbeitsanlagen waren noch nicht einmal flüchtig betrachtet worden.
„Ja? Was?"
Ras deutete in die Dunkelheit hinaus. Weit unter den Männern befanden sich die lichterfüllten Zonen der Plätze und Transportstraßen.
„Sie müssen immer dicht neben mir bleiben. Wenn wir getrennt werden und man erwischt Sie, dann haben Sie den letzten Traum von der galaktischen Einigung ausgeträumt."
„Einverstanden!" sagte Ovaron und grinste. „Ich werde ständig Ihr Händchen halten, Ras!"
Ras zog seine dünnen Handschuhe glatt und antwortete: „Ganz so lyrisch brauchen Sie es nun auch nicht wieder zu machen, Ovaron. Los. Wir sehen uns das Innere des Gebäudes an, auf dem wir stehen."
Er ging, dicht gefolgt von Ovaron, bis dicht an den Rand des Daches und deutete auf die Laufschienen eines riesigen Portalkranes.
„Wir landen auf dem äußeren Ende des Gestänges.
Halten Sie sich sofort irgendwo fest, wenn wir materialisieren. Klar?"
„Verstanden."
Augenblicklich waren sie dort. Ovaron taumelte ein wenig, griff nach der Verstrebung und hielt sich fest. Dann balancierten die zwei Männer schnell und geräuschlos auf das Ende des Auslegers zu, dessen Führungsschiene entlang einer großen, mit Lamellen verkleideten Abluftanlage führte.
„Hier. Wieder eine riesige Montagehalle!"
Lärm und Hitze, wirbelnde Turbinen, ein heißer Luftstrom und eine Menge unbeschreiblicher Gerüche. Die Männer stemmten zwei Lamellen auseinander, verbogen sie und blickten ins Innere der Halle. Auch hier bot sich wieder der gleiche Effekt: Unter ihnen befand sich die erleuchtete Zone, hier oben war es dunkel. Niemand, der nach oben blickte, konnte Ras und Ovaron erkennen.
„Ich riskiere es, nach innen zu gehen", sagte Ras, „Sehen Sie diesen eingebauten Transformator?"
„Es ist zwar ein Konverter, aber ich sehe ihn.
Dorthin?"
„Ja. Auf die obere Deckplatte. Sie trägt uns leicht."
Sie befanden sich jetzt in der Halle, Ovaron ließ die Hand Tschubais los, robbte vorsichtig bis an den Rand des Vorsprungs und musterte die Halle und ihre Einrichtung. Hier wurden Raumboote, Gleiter und Wasserfahrzeuge hergestellt. Genauer gesagt, sie wurden montiert.
Breite Zulieferungsbänder brachten die Einzelteile heran, und überall sah man die langen, gleißenden Funkenbahnen automatischer Hochleistungsschweißgeräte.
Ras nahm den schweren Feldstecher vom Hals, hob ihn hoch und starrte hindurch. Dann schraubte er die Linse der kleinen Kamera an die Optik, richtete das Teleobjektiv aus und machte in schneller Folge einige Fotos vom Anfang, der Mitte und fast genau unter sich, dem Ende der Fabrikation.
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