Die Schatten schlafen nur by Leenders
Autor:Leenders
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-05-10T16:00:00+00:00
Es war fast elf, als Toppe und Cox die Frau so einigermaÃen beruhigt hatten und zum Dorfplatz gehen konnten. Keine Spur von Astrid und van Appeldorn, aber dafür stand ein blauer Lieferwagen mit Eroglus Firmenlogo vor der Brandruine.
19
Hüseyin war dabei, Werkzeug auszuladen. Gerade mühte er sich mit einem schweren Hochdruckreiniger ab. Offensichtlich war er allein und offensichtlich hatte er die Polizisten längst entdeckt, denn er zuckte nicht mit der Wimper, als sie auf ihn zukamen.
»Wie geht es Ihnen?« Er reichte beiden verlegen lächelnd die Hand.
»Danke«, nickte Toppe. »Und Ihnen?«
Hüseyin antwortete nicht, sondern bückte sich wieder nach seiner Maschine.
»Warten Sie!« Toppe fasste mit an und sie schleppten das Gerät zum Haus.
»Nett von Ihnen«, meinte Hüseyin. »Danke sehr.«
»Sie machen den Laden also wieder auf?«
»Ja, so bald wie möglich.«
»Ayse und Sie?«
»Die Familie.«
»Ist Ayse noch in der Türkei?«
»Ja.« Hüseyin ging zum Auto zurück und Toppe folgte ihm.
»Und wie geht es Deniz Eroglu?«
»Bitte, Herr Toppe â¦Â« Hüseyin klang bedrückt. Er schulterte einen Werkzeugkasten und ging wieder.
Cox verfolgte ihn mit düsteren Blicken. »Wenn der endlich den Mund aufmachte, hätten wir diesen Deniz am Wickel. Du könntest ihn zum Reden bringen. Er mag dich anscheinend.«
»Vielleicht«, antwortete Toppe, »aber was würde das schon helfen? Ãberleg doch mal: Es gibt keine Spuren am Tatort, wir haben keine Beweise. Selbst wenn Hüseyin uns sagt: âºDeniz warâs, ich habe es mit eigenen Augen gesehenâ¹ â was ich übrigens bezweifle â, da wären sofort wer weià wie viel andere, die sagen würden, Deniz Eroglu war es nicht, und entsprechende Alibis liefern.«
»Kann schon sein«, meinte Cox unzufrieden, aber Toppe war noch nicht fertig.
»Und wenn der Junge aussagt, was passiert dann mit ihm? WeiÃt du, wie die Familie reagieren würde?«
»Nein.«
»Ich auch nicht, aber besonders angenehm stelle ich mir das nicht vor. Ãber Deniz mache ich mir auch so meine Gedanken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Familie ihn ungeschoren lässt. SchlieÃlich war das ein Mordanschlag.«
Sie hatten beide nicht bemerkt, dass Astrid und van Appeldorn hinter sie getreten waren.
»Na, Peter«, van Appeldorn griente. »Kriegst du eine kostenlose Lektion zum Thema Menschlichkeit?«
»Hör auf, Norbert«, schimpfte Astrid. »Ich hab mir für heute wahrhaftig genug Gehässigkeiten angehört.«
Hüseyin kam zurück und begrüÃte auch die beiden anderen, dann gab er sich einen deutlichen Ruck und trat ganz nahe an Toppe heran. »Ayse wird nicht mehr nach Deutschland zurückkommen.« Seine Augen schimmerten. »Ich kann Ihnen nichts sagen, Herr Toppe, bitte glauben Sie mir!«
»Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen«, mischte sich van Appeldorn ein, »glauben Sie uns!«
Hüseyin drehte sich um und ging.
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