Die Schatten der Vergangenheit by Marie Louise Fischer

Die Schatten der Vergangenheit by Marie Louise Fischer

Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00


„Das geht leider nicht“, sagte Julia und zog eine kleine Grimasse, „als Angestellte des Hotels … “

„Ach was! Kommen Sie doch einfach an den Musikertisch! Ganz vorn rechts! Ich wüßte nicht, wem das schaden könnte.“

„Ich werd’s mir überlegen“, sagte Julia.

Sie fragte Viviane, was sie von Taylors Vorschlag hielt und ob sie ihn annehmen könnte.

„Aber ja“, sagte Viviane, „warum denn nicht?“

Juliane zögerte immer noch. „Glaubst du nicht, ich müßte wenigstens Hermann fragen?“

„Damit er es dir verbietet? So ein Unsinn. Du fängst wirklich an zu übertreiben, Kleines.“

„Ich bin einfach unsicher geworden“, gestand Julia. „Dauernd habe ich Angst, etwas falsch zu machen.“

„Und wenn schon! Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, daß irgend jemand dich verpetzt … und dann kannst du immer noch sagen, es hätte dir ja niemand verboten.“

Julia war nicht ganz überzeugt. Aber als sie erfuhr, daß sie in der Silvesternacht freihaben würde, konnte sie der Versuchung nicht länger widerstehen.

Niemand, so dachte sie, konnte von ihr verlangen, daß sie ausgerechnet in dieser Nacht allein auf ihrem Zimmer hockte. Und außer Lex Taylor gab es keinen Menschen, der ein Interesse daran hatte, mit ihr beisammenzusein.

Sie hatte den Wunsch, sich einmal wieder richtig schön zu machen, und erstand sich in einer der sündhaft teuren Boutiquen extra für diese Gelegenheit ein korallenrotes Samtkleid, das prächtig zu ihrem dunklen Haar paßte und die sanfte Bräune ihrer Haut wunderbar betonte. Sie verzichtete auf den Besuch in einem der ohnehin überlaufenen Friseursalons, drehte sich am Nachmittag ihre Haare selbst ein und bürstete sie nachher so lange, bis sie Glanz und Fülle hatten. Sie behandelte ihr Gesicht mit großer Sorgfalt, wählte ihre dünnsten Strümpfe und hochhackige grüne Pumps.

Als sie fertig war und sich noch ein letztes Mal im Wandspiegel musterte, fuhr es ihr durch den Kopf: ,Wie schade, daß Marcel mich nicht so sehen kann!’

Aber sofort versuchte sie die Erinnerung zu verscheuchen – was vorbei war, war vorbei! Sie wollte nur noch an die Gegenwart denken.



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