Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes by R. A. Salvatore

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes by R. A. Salvatore

Autor:R. A. Salvatore [Salvatore, R. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-06-13T15:38:09+00:00


Auf dem Heimweg

»Ihr habt uns gerettet!« rief Bruder Herschel. Die Brüder, mit Ausnahme von Jankin, umarmten Drizzt, sobald der Dunkelelf in einem felsigen Tal westlich der Drachenhöhle zu ihnen stieß.

»Wenn es eine Möglichkeit geben sollte, wie wir Euch das vergelten können...!«

Daraufhin leerte Drizzt seine Taschen aus. Fünf Paar weit aufgerissene Augen beobachteten, wie Goldkelche und Edelsteine herausrollten und in der Nachmittagssonne funkelten. Vor allem ein fünf Zentimeter großer Rubin kündete von Reichtum, der alles übertraf, was die Mönche sich jemals erträumt hatten.

»Für Euch«, erklärte Drizzt. »Alles. Ich habe für Schätze keine Verwendung.«

Die Mönche blickten sich schuldbewußt um. Keiner von ihnen wollte zugeben, mit welcher Beute seine Taschen gefüllt waren. »Vielleicht solltet Ihr ein wenig für Euch behalten«, schlug Matthäus vor, »falls Ihr immer noch vorhabt, Euch allein auf den Weg zu machen.«

»Das habe ich«, sagte Drizzt fest entschlossen.

»Hier könnt Ihr nicht bleiben«, überlegte Matthäus. »Wohin wollt Ihr gehen?«

Darüber hatte Drizzt bis jetzt noch nicht viel nachgedacht. Er wußte nur, daß sein Platz nicht bei den trauernden Mönchen war. Nun schenkte er der Frage des Mönchs etwas Aufmerksamkeit und erinnerte sich an die vielen Sackgassen, die er eingeschlagen hatte. Dann plötzlich kam ihm eine Idee.

Er wandte sich an Jankin. »Ihr habt eine Stadt erwähnt, ungefähr eine Woche bevor wir in den Tunnel gekommen sind.«

Jankin warf ihm einen entgeisterten Blick zu. Er konnte sich nicht erinnern.

»Zehnstädte«, sagte Drizzt. »Die Stadt der Schurken, wo ein Schurke ein Zuhause finden kann.«

»Zehnstädte«, schimpfte Matthäus. »Ihr solltet Euch Gedanken über Euren Weg machen, Freund. Das Eiswindtal ist kein sehr gastfreundlicher Ort, und die unerschrockenen Mörder von Zehnstädte sind nicht gerade sehr warmherzig.«

»Dort bläst immer ein heftiger Wind«, warf Jankin ein. In seinen dunklen, tiefliegenden Augen tauchte ein gerissener Blick auf. »Einer, der Euch den Sand in die Augen treibt und unerträglich eisig ist. Ich werde Euch begleiten!«

»Und die Monster!« warf ein anderer ein und schlug Jankin auf den Hinterkopf. »Tundra-Yeti und weiße Bären und grauenhafte Barbaren! Nein, mich würde man nicht nach Zehnstädte bringen können, selbst wenn Hephästus mich dorthin treiben würde.«

Herschel schaute nervös nach hinten. Die Drachenhöhle war nicht allzuweit entfernt. »Ganz in der Nähe sind ein paar Bauernhäuser. Vielleicht sollten wir dort die Nacht verbringen und morgen in den Tunnel zurückgehen.«

»Ich werde Euch nicht begleiten«, wiederholte Drizzt. »Ihr sagt, daß Zehnstädte kein gastfreundlicher Ort ist, nun frage ich, ob ich in Mirabar wohl freundlicher aufgenommen würde?«

»Wir werden heute nacht zu den Bauern gehen«, antwortete Matthäus. »Dort können wir für Euch ein Pferd und die Vorräte, die Ihr braucht, kaufen. Es gefällt mir nicht, daß Ihr uns verlaßt«, sagte er, »aber Zehnstädte scheint eine gute Wahl zu sein -« Er warf Jankin einen nachdrücklichen Blick zu.

»- für einen Drow. Viele haben dort ein Zuhause gefunden. Wirklich, das ist die Heimat für den, der keine hat.«

Drizzt fiel die Ernsthaftigkeit in der Stimme des Mönchs auf, und er freute sich über Matthäus' Großzügigkeit. »Wie komme ich dorthin?«

»Folgt nur immer den Bergen«, antwortete Matthäus. »Sie müssen immer zu Eurer Rechten sein. Wenn Ihr das weite Land hinter Euch habt, seid Ihr im Eiswindtal.



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