Die Saga der Sieben Sonnen 06 - Der Metallschwarm by Anderson Kevin J

Die Saga der Sieben Sonnen 06 - Der Metallschwarm by Anderson Kevin J

Autor:Anderson, Kevin J. [Anderson, Kevin J.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-21T16:00:00+00:00


74 * RLINDA KETT

Rhejaks tropische Sonne schien warm vom Himmel, und Rlinda atmete die feuchte, salzige Luft tief ein, als sie sich auf ihrem bequemen Stuhl zurücklehnte. »Ich mag es, Handelsministerin von Theroc zu sein. Solche Geschäftsbesprechungen können meinetwegen jeden Tag stattfinden, und diese Welt gefällt mir viel besser als die Erde. Hier ist alles freundlicher.«

Neben ihr gähnte BeBob. Sie gab ihm einen Stoß. »Du solltest wenigstens ein bisschen achtgeben. Immerhin ist dies Arbeit.«

»Ich gebe acht«, sagte BeBob, ohne die Augen zu öffnen.

Hakim Allahu, der sonnengebräunte Sprecher einiger unabhängiger Unternehmen auf der früheren Hanse-Kolonie, saß bei ihnen. »Manchmal vergesse ich, wie schön wir es hier haben.« Ein Datenschirm ruhte auf seinen Knien, und er ging die Frachtliste der Unersättliche Neugier durch, markierte dabei die bereits verladenen Waren.

»Man sollte meinen, dass bei Ihnen Kolonisten bis zum nächsten Spiralarm Schlange stehen. Wie schaffen Sie es, diesen Ort geheim zu halten?« Rlinda beobachtete, wie Möwen mit dunklen Flügeln aus dem Wasser springende Fische fingen. Riffe bildeten ein Labyrinth im seichten Meer.

»Es ist kein Zufall, dass wir auf Tourismus verzichten. Wir lassen alle in dem Glauben, Rhejak wäre ein ungemütlicher Planet mit viel Wasser und wenig Land.«

»Meine Lippen sind versiegelt«, sagte Rlinda.

BeBob rieb sich die Augen. »Sie vergessen die Meeresungeheuer. Entsprechende Bilder würden alle potenziellen Touristen abschrecken.«

»Unsere Medusen sind so harmlos wie Muscheln, und kaum intelligenter«, sagte Allahu. »Man könnte sie mit großen Schnecken vergleichen.«

»Schnecken mit Tentakeln und einem Schneckenhaus so groß wie ein Gebäude.«

»Buchstäblich«, brummte Rlinda. Die meisten Gebäude auf Rhejak bestanden aus leeren Medusenschalen. Jedes »Schneckenhaus« bot Platz genug für eine Person. Familien verbanden mehrere Schalen miteinander und bohrten Löcher hinein, die als Türen und Fenster dienten.

Die riesigen Geschöpfe trieben im ruhigen Wasser zwischen den ausgedehnten Riffen und gaben leise, nach einem Stöhnen klingende Geräusche von sich, während sie langsam umherschwammen und Nahrung aufnahmen. Graublaue Tentakel wuchsen aus der Öffnung einer großen, schnörkeligen Schale. Die Wesen hatten zwei Augenpaare, das eine über der Wasserlinie, das andere darunter. Nur in kurze Hosen gekleidete Jungen ritten auf den großen, gezahnten Schalen und trieben die Medusen zusammen.

»Ihr Fleisch ist sehr schmackhaft, das muss ich zugeben.« Seit der Landung auf Rhejak vor zwei Tagen hatte Rlinda fünfmal Medusenfleisch gegessen, jedes Mal auf verschiedene Weise zubereitet. Auf anderen Welten des Spiralarms erzielte es hohe Preise, doch hier zählte es zu den Grundnahrungsmitteln.

Rhejak und Constantine III waren Handelspartner und »Schwesterplaneten«. Allahu und seine Geschäftspartner finanzierten einige gewerbliche Aktivitäten auf Constantine III und lieferten frische Meeresfrüchte, die Roamer nicht oft zu essen bekamen. Aber Rhejak hatte noch mehr zu bieten. Auf einem der nahen Riffe erhob sich der große, skelettartige Turm einer »Fabrik«, wie man sie nannte. Große Pumpen filterten das an Mineralien reiche Meerwasser, entnahmen ihm seltene Metalle und destillierten Basismaterial, das sonst nirgends im Spiralarm gefunden wurde.

Die von zahlreichen kleinen, korallenartigen Geschöpfen erbauten Riffe waren reich an exotischen kristallinen Strukturen und Kalziumverbindungen, die von der Kosmetikindustrie verarbeitet wurden und sich in Wellness-Kreisen großer Beliebtheit erfreuten. Die seltenen Riffperlen – kleine Kugeln aus völlig transparentem Kristall – waren überall in der Hanse berühmt.



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