Die Säulen aus Sand by Barnes Mark

Die Säulen aus Sand by Barnes Mark

Autor:Barnes, Mark
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2015-07-14T00:00:00+00:00


Kapitel 18

»Manchmal erwacht man und stellt fest, dass man auf einem bestimmten Weg schon zu weit gereist ist, um noch eine andere Richtung einschlagen zu können. Selbst wenn man weiß, dass andere Wege zu einem besseren Ziel führen könnten.«

Aus: Ehre und Ergebenheit von Erebus fa Mahador, Leutnantsritter der Blütenwache

61. Tag im 496. Jahr der Shrīanischen Föderation

Corajidin schritt durch das Lager und blinzelte im hellen Sonnenlicht. Er hatte nicht gut geschlafen, sein Kopf schwirrte von dem geheimnisvollen Geflüster seiner Ahnen.

Feyd schloss zu Corajidin auf und brachte ihn auf den neuesten Stand: Patrouillen, die nicht zurückgekehrt waren, und Blitzangriffe durch die Fenlinge des Marschlands, die ihre Leute verschleppten. Corajidin hatte die Schreie gehört und wusste nur zu gut, was sie bedeuteten. Die Fenlinge liebten den Geschmack lebenden Fleisches. Seelenhändler waren gesehen worden, die durch das Lager gestreift waren. In ihrem jahrhundertealten, mittlerweile völlig zerfetzten Putz sahen sie windgepeitscht und ausgezehrt aus. Die skelettartigen Überreste ihrer Windbarke hingen tief am Himmel und erinnerten an einen altersschwachen Aasgeier.

»Der Boden hier ist tückisch, und beinahe jedes Lebewesen da draußen würde uns nicht nur zu gern töten, sondern ist auch in der Lage dazu«, sagte Feyd. »Es ist ein übler Ort, um Krieg zu führen. Die Seelenhändler machen alle nervös. Keiner von uns weiß, wen sie im Moment seines Todes stehlen werden und wen nicht. Wir sollten sie fortschicken, Asrahn. Sie sind widerwärtig.«

»Was die Seelenhändler betrifft, stimme ich dir zu«, erwiderte Corajidin. Aber die Botschafterin würde es mir übel nehmen, wenn ich sie vertreibe. Außerdem: Sind sie wirklich schlechter als die Moorpuppenspieler? Beide sind sie Parasiten, die im Tode schwelgen. »Allerdings geht es hier um Belange von einer ganz anderen Größenordnung, und die Händler werden sich vielleicht noch als nützlich erweisen. Aber wir führen hier keinen Krieg, Feyd. Wir übernehmen die Kontrolle über Ressourcen, die für das Überleben Shrīans entscheidend sind. Ich werde Siamak eine Absichtserklärung schicken, die vom Magistrat und dem Wächtertribunal abgesegnet wurde. Unsere Handlungen sind alle nachvollziehbar, Feyd.«

»Bis auf die Tatsache, dass Ihr jeden Grundsatz des Sende brecht, indem Ihr Krieg gegen die Zivilisten von Fandra führt«, erwiderte Feyd. »Und dass Ihr Gefangene den Moorpuppenspielern überlasst, was gleichbedeutend ist mit einer Exekution, denn sie haben keine Verbrechen begangen.«

»Sie haben zu den Waffen gegriffen und ihren Asrahn attackiert, Feyd!« Ich hätte nie geglaubt, dass du ein Gewissen hast, du abgefeimter alter Schlächter. Vielleicht sollten wir dein Schweigen durch deinen ewigen Schlaf im Schlamm erzwingen. Corajidin lächelte jedoch und sah dem alten Mann in die Augen. »Wir werden unser Vorgehen mit den zuständigen Ämtern abstimmen. Wir werden unsere Handlungen hier noch legalisieren.«

Feyd sah nicht überzeugt aus, sagte jedoch nichts, bis sie bei der Windbarke ankamen. Tahj Shaheh war am Steuerpult und hatte die Disentropiespulen und Sturmräder in Gang gesetzt. Corajidin starrte auf die Spulen, die ihre Energie aus der umgebenden Luft bezogen und Gewichte antrieben, die sich in spinnwebfeinen Fäden drehten. Nix war ebenfalls da, gekleidet in die Farben der Marschen, und ein Stilett wirbelte zwischen seinen Fingern. Auch Kasraman, Wolfram und Kimiya waren in



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.