Die Rettung des Imperiums (2) by Asimov Isaac

Die Rettung des Imperiums (2) by Asimov Isaac

Autor:Asimov, Isaac [Asimov, Isaac]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2014-08-31T22:00:00+00:00


48

Venabili wachte auf und konnte an ihrem Zeitband ablesen, dass die Nacht erst zur Hälfte vorbei war. Da sie Hari nicht schnarchen hörte, wusste sie, dass sein Bett leer war. Wenn er die Wohnung nicht verlassen hatte, musste er sich im Bad befinden.

Sie klopfte leicht an die Tür und sagte leise: »Hari?«

Er antwortete abwesend: »Herein«, und sie trat ein.

Der Toilettendeckel war heruntergeklappt, und Seldon saß darauf und hielt das Buch aufgeschlagen im Schoß. Völlig unnötigerweise sagte er: »Ich lese.«

»Ja, das sehe ich. Aber warum?«

»Ich konnte nicht schlafen. Tut mir leid.«

»Aber warum lesen Sie hier?«

»Wenn ich das Licht eingeschaltet hätte, hätte ich Sie geweckt.«

»Sind Sie sicher, dass man das Buch nicht beleuchten kann?«

»Ziemlich. Als Regentropfen Dreiundvierzig mir beschrieb, wie es funktioniert, hat sie nichts von Beleuchtung gesagt. Außerdem vermute ich, es würde so viel Energie verbrauchen, dass die Batterie dann nicht die ganze Lebensdauer des Buches halten würde.« Seine Stimme klang enttäuscht.

»Dann können Sie ruhig herauskommen«, sagte Dors. »Ich möchte diesen Raum benutzen, wo ich jetzt schon hier bin.«

Als sie herauskam, sah sie ihn im Schneidersitz auf seinem Bett sitzen und lesen. Das Zimmer war hell beleuchtet.

»Sie wirken unglücklich«, meinte sie. »Enttäuscht Sie das Buch?«

Er blickte auf und blinzelte. »Ja, das tut es. Ich habe da und dort ein Stück gelesen. Zu mehr hatte ich noch nicht Zeit. Es ist praktisch eine Enzyklopädie, und der Index ist eine endlose Liste von Leuten, die für meine Zwecke unbrauchbar sind. Es hat auch nichts mit dem Galaktischen Imperium oder den präimperialen Königreichen zu tun. Es befasst sich fast ausschließlich mit einer einzigen Welt, und so weit ich dem, was ich bisher gelesen habe, entnehmen kann, ist es eine endlose innenpolitische Auseinandersetzung.«

»Vielleicht unterschätzen Sie sein Alter. Möglicherweise befasst es sich mit einer Periode, wo es in der Tat nur eine Welt gab … eine bewohnte Welt.«

»Ja, ich weiß«, meinte Seldon etwas ungeduldig. »Das such ich ja auch – solange ich nur sicher sein kann, dass es sich um Geschichte und nicht um Legenden handelt. Und das frage ich mich eben. Ich will es nicht einfach nur deshalb glauben, weil ich es glauben will.«

»Nun, diese Sache mit der einen Ursprungswelt wird heutzutage ja viel diskutiert«, sagte Dors. »Bei der Menschheit handelt es sich um eine einzige Spezies, die über die ganze Galaxis verbreitet ist, also muss sie ja irgendwo ihren Anfang genommen haben. Wenigstens ist das im Augenblick die verbreitete Meinung. Voneinander unabhängige Ursprünge können nicht auf verschiedenen Welten dieselbe Spezies hervorbringen.«

»Ich habe das nie als etwas Unvermeidbares erkennen können«, wandte Seldon ein. »Wenn die Menschen auf einer Anzahl von Welten als eine Anzahl verschiedener Spezies entstanden sind, warum könnte es denn dann nicht sein, dass sie sich vermischt haben und dass daraus eine einzige Spezies entstanden ist?«

»Weil es keine Vermischung zwischen den Spezies gibt, das ist nicht möglich, denn genau das macht sie zur Spezies.«

Seldon dachte einen Augenblick lang darüber nach und tat das Ganze dann mit einem Achselzucken ab. »Nun, ich will das den Biologen überlassen.«

»Und exakt die sind es, die die Erde-Hypothese am eindringlichsten verteidigen.



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