Die Ranch by Steel Danielle

Die Ranch by Steel Danielle

Autor:Steel Danielle
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2012-09-05T13:51:24+00:00


13

N achmittags ritten sie wieder aus, so vergnügt wie am Morgen, in denselben Gruppen, von denselben Cowboys begleitet. Wie Liz erklärte, würde jedem Gast während des ganzen Urlaubs dasselbe Pferd zur Verfügung stehen. Sie erkundigte sich bei allen, ob sie mit den Cowboys und den Pferden zufrieden seien, und offenbar beschwerte sich niemand.

Zoe diskutierte wieder mit den beiden Ärzten, und Tanya versuchte wegzuhören, während sie über Transplantationen sprachen, die ihr genauso unerfreulich erschienen wie die amputierten Gliedmaßen am Vormittag. Da sie Mary Stuart und Hartley allein lassen wollte, die sich über ein Buch unterhielten, ritt sie wieder an Gordons Seite. Auch diesmal verharrte er in eisigem Schweigen. Nach einer Meile ertrug sie es nicht mehr und musterte ihn. Aber er weigerte sich, ihren Blick zu erwidern. Anscheinend wusste er nicht, wer sie war.

»Stört Sie irgendwas an mir?«, fragte sie schließlich irritiert.

»Nichts, Ma'am«, entgegnete er, ohne eine Miene zu verziehen, und sie fürchtete, er würde erneut in Schweigen versinken. Am liebsten hätte sie nach seinem Schienbein getreten. Sie verabscheute wortkarge Männer. Aber nach einer weiteren halben Meile überraschte er sie mit einem Lächeln. »Sie reiten sehr gut.« Unfassbar – hatte er tatsächlich einen ganzen Satz zu Stande gebracht? Er schaute sie sogar an, sah aber sofort wieder weg. Vielleicht blendete ihn der Glanz, den sie ausstrahlte.

»Danke. Übrigens, ich hasse Pferde.«Und Cowboys. Und Leute, die nicht mit mir reden.

»Das habe ich auf Ihrem Formular gelesen, Ma'am. Gibt's dafür einen besonderen Grund? Wurden Sie mal abgeworfen?«

Vermutlich hatte er seit einem Jahr nicht mehr so viel auf einmal gesagt. Nun, er bemühte sich wenigstens. Hartley hatte möglicherweise Recht, und Gordon war einfach nur schüchtern und nicht an die Gesellschaft von Stadtmenschen gewöhnt. Dann sollte er besser Schuhe putzen, statt mit den Hotelgästen auszureiten. »Nein«, beantwortete sie seine Frage, »ich finde Pferde nur dumm. In meiner Kindheit bin ich oft geritten. Aber es hat mir niemals Spaß gemacht.«

»Ich wuchs praktisch im Sattel auf, weil mein Daddy auf einer Ranch arbeitete, und ich half ihm, junge Stiere mit dem Lasso einzufangen.« Mit zehn Jahren hatte er seinen Vater verloren, was er nicht erwähnte. Danach hatte er für seine Mutter und vier Schwestern gesorgt, bis sie verheiratet waren. Jetzt unterstützte er seine Mutter immer noch und auch seinen Sohn, der in Montana lebte. Was Tanya auch von ihm halten mochte, Gordon Washbaugh war ein anständiger, kluger Mann. »Die meisten Leute, die hierher kommen, bilden sich ein, sie könnten reiten. Aber sie wissen nicht, was sie tun, und bringen sich oft in Gefahr. Schon am ersten Tag landen viele im Staub. Da sind Sie ganz anders, Ma'am.« Eine gewaltige Untertreibung, das wusste er. Verlegen schaute er sie an. Zu ihrer Verblüffung lächelte er wieder. »Bis jetzt bin ich nie mit Stars ausgeritten, und Sie machen mich ein bisschen nervös.«

Von seiner Ehrlichkeit beeindruckt, bereute sie, dass sie sich bei ihren Freundinnen über ihn beklagt hatte. »Warum mache ich Sie nervös?« Sie hatte nie verstanden, wieso sie die Leute dermaßen faszinierte und manchen unter ihnen sogar Angst einjagte.

»Ich will nichts Falsches sagen, Ma'am, sonst werden Sie vielleicht böse.



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