Die Rache des Highlanders by MacAlistair Carrie

Die Rache des Highlanders by MacAlistair Carrie

Autor:MacAlistair, Carrie [MacAlistair, Carrie]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Weltbild
veröffentlicht: 2013-04-12T22:00:00+00:00


13. Kapitel

Màiri wagte sich kaum zu bewegen; sie wollte Robert Milford nicht unnötig auf sich aufmerksam machen. Mit beunruhigter Miene stolzierte er auf dem unebenen Waldboden daher, im Schein des Lagerfeuers wirkte seine zerlumpte Gestalt noch bedrohlicher als bei Tageslicht.

Natürlich war Màiri nicht entgangen, dass ihm Allisons langes Ausbleiben Kopfzerbrechen bereitete. Hatte ihn die Burgwache aufgrund seiner abgerissenen Erscheinung festgenommen? Der junge Mann war nicht von Milfords Kaliber, und schon einmal hatte er unter Druck seinen Hauptmann verraten. Wenn es Ewan gelänge, aus ihm herauszupressen, wo sich seine Schwester befand, würde er nach ihr suchen lassen und sie befreien.

Bei dem Gedanken hüpfte Màiris Herz vor Freude. In diesem Fall würde es kein Duell geben und sie müsste sich keine Sorgen um ihr Leben und das ihres Bruders machen.

Doch Màiris Zuversicht sank in sich zusammen, als sie merkte, wie Robert Milford plötzlich horchend den Kopf hob und gleich darauf Allisons hagere Gestalt aus dem Dickicht trat.

„Da bist du ja endlich“, fauchte Milford ohne Begrüßung. „Warum, zum Teufel, hat es so lange gedauert? Haben dich die Wachleute von Glenbharr Castle verhört?“

Mit schmerzverzogener Miene humpelte Allison näher und ließ sich schwerfällig vor dem Lagerfeuer nieder. „Nein, ich hab den Brief abgegeben und mich so verhalten, wie du mir aufgetragen hast. Ich sagte den Männern, dass das Schreiben einzig für Ewan MacLaughlin bestimmt sei, habe kehrt gemacht und bin zurück in den Wald gerannt.“ Er grinste. „Sie hatten keine Gelegenheit, mich zu fragen, wer ich bin.“

„Ist dir jemand gefolgt?“

„Wofür hältst du mich? Ständig blickte ich mich um, aber niemand ist mir gefolgt“, kam es beleidigt zurück.

Die steile Falte zwischen Milfords Augen zeigte, dass er misstrauisch blieb. „Wieso hat der Rückweg so lange gedauert? Dem Stand des Mondes nach zu urteilen, ist es bald Mitternacht.“

Anklagend hob Allison einen seiner schmutzigen Füße. „Ich habe mich an einem Stein verletzt und kam daher nur sehr langsam vorwärts. Ich bin es eben nicht gewohnt, barfuß wie ein Bettler herumzulaufen.“

„Gib Ruhe, du Jammerlappen“, herrschte Milford ihn an. „Aus dir wird nie ein richtiger Soldat werden.“ Sein Blick schweifte umher und blieb an Màiris Lager hängen, das in der Dunkelheit kaum auszumachen war und nur schwach vom Lagerfeuer erhellt wurde.

Ein dämonisches Grinsen glitt über sein Gesicht. „Morgen schlägt Ewan MacLaughlin letztes Stündlein, Mylady. Zu gerne würde ich Euch zusehen lassen, wenn ich Eurem Bruder den Todesstoß versetze, aber ich habe meinen Plan geändert.“

Entsetzt riss Màiri die Augen auf. „Was habt Ihr mit mir vor?“

„Es ist zu riskant, Euch mitzunehmen. Ein versteckter Hinweis von Euch und Euer Bruder ist gewarnt. Nein, Ihr bleibt hier, sorgfältig zusammengeschnürt und geknebelt natürlich. Und nun könnt Ihr Euch entscheiden, für wessen Leben Ihr betet. Denn wenn mein Freund und ich bei dem Duell sterben, seid auch Ihr des Todes. Niemand wird Euch finden in dieser Einöde.“ Er lachte so hässlich, dass Màiri erschauerte.

Sie holte ganz tief Luft, dann sagte sie mit einem letzten Rest Selbstbeherrschung: „Mein Bruder wird glauben, Ihr blufft, wenn er mich nicht bei Euch findet.“

Langsam trat Milford näher, sodass Màiri unwillkürlich zurückwich, so weit es ihre Fesseln erlaubten.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.