Die Rache der Zwerge by Markus Heitz

Die Rache der Zwerge by Markus Heitz

Autor:Markus Heitz
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Fantasy
veröffentlicht: 2012-04-21T20:34:18+00:00


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Das Geborgene Land, im Norden des Königreichs Gauragar 6241. Sonnenzyklus, Sommer.

Boindil stapfte hinter dem Untergründigen her und machte aus seinem Missfallen keinen Hehl. »Wir begeben uns freiwillig in die Hände derer, die unsere Stämme überfallen haben. Das ist nicht gut.«

»Sie werden uns anhören. Und es ist besser, wir erzielen eine Einigung mit ihnen, als dass diese Überfälle andauern«, meinte Tungdil.

»Und er hat immer noch nicht gesagt, wie er heißt«, suchte sich Boindil einen weiteren Grund, schlechte Laune zu haben. »Ach ja, und sie haben Schweinchen als Freunde.«

»Warte es einfach ab«, empfahl Tungdil, dem das ständige Nörgeln allmählich zu viel wurde. Goda ging neben ihrem Meister her und mischte sich nicht ein, aber an ihrem Gesicht glaubte er zu erkennen, dass auch sie es lieber gehabt hätte, wenn Boindil weniger mürrisch gewesen wäre.

Alle drei waren angespannt, während sie dem fremden Zwerg folgten. Keiner wusste, wie die Zusammenkunft mit den entfernten Verwandten aus dem Jenseitigen Land enden mochte.

Tungdil beobachtete den Untergründigen beim Laufen. Er bewegte sich geschmeidiger als ein Zwerg aus dem Geborgenen Land, setzte die Stiefel in gerader Linie hintereinander und nicht nebeneinander auf; dabei hielt er den Oberkörper völlig ruhig und verursachte kaum ein Trittgeräusch. Im Gegensatz zu Ingrimmsch. Der Untergründige beherrschte das Schleichen so gut, als sei er bei einem Alb in die Lehre gegangen. Ihr Marsch dauerte bis zum Sonnenuntergang, dann befanden sie sich zwischen drei Hügeln in einem sanften, bewaldeten Tal, in dessen Mitte eine Quelle sprudelte.

Der Untergründige führte sie schnurstracks zu dem Wasser, rief unverständliche Worte und setzte sich an den Rand der Quelle. Er schöpfte eine Hand voll Wasser und trank davon. »Sündalon wird gleich hier sein«, sagte er. Ingrimmsch rammte den Kopf des Krähenschnabels in den moosbewachsenen, weichen Boden, lauschte zwischen die Stämme. »Wie friedlich es ist. Das hier könnte ebenso gut ein Heiligtum der Elben sein«, murmelte er. »Fehlt nur noch einer von diesen weißen Steinen.«

Der Untergründige schaute zu ihm. »Ein weißer Stein? Bei den Broka?«

Tungdil erinnerte sich, dass der Fremde damit die Elben meinte. Wie es schien, hatten er und sein Volk bereits Erfahrung mit ihnen gemacht. »Ja.« Er beschrieb den Stein, seine Beschaffenheit und die Geheimnistuerei, die um ihn betrieben worden war. »Sagt dir das etwas?«

»Ja«, nickte der Untergründige und sah ihn mitleidig an. »Wir hatten ebenfalls Broka und ihre Steine in unserem Land.« Er trank wieder von dem Wasser und wusch sich das Gesicht, ohne dabei die Zeichen auf seinem Kopf zu verwischen.

»Und was bedeutet das?«, brummte Boindil ungeduldig.

»Was glaubst du denn?« Der Untergründige wirkte irritiert. »Dass wir sie vernichten mussten, bevor sie uns vernichteten.«

Ingrimmsch schaute zu Tungdil und schluckte. »Hast du gehört, Gelehrter?«

»Laut und deutlich.« Tungdil setzte sich ins Moos und lehnte sich an einen Stamm. Es wurde dringend notwendig, dass sie sich mit den Obersten der Untergründigen trafen. Sein Freund und Goda hockten sich neben ihn.

»Was denkt ihr? Ob sie Witze mögen?« Ingrimmsch betrachtete den Untergründigen. »Damit lockern wir das Zusammentreffen vielleicht ein bisschen auf.«

Goda rollte mit den Augen. »Aber nicht den Weg-Witz, Meister. Wenn, dann versuch es mit dem, wo der Elb den Zwerg nach dem Wald fragt.



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