Die Quaddies von Cay Habitat by Lois McMaster Bujold

Die Quaddies von Cay Habitat by Lois McMaster Bujold

Autor:Lois McMaster Bujold
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Tags: Barrayar 0
veröffentlicht: 2013-09-23T16:00:00+00:00


Als sie wieder zu der Shuttleluke kamen, wo das Schubschiff angedockt lag, war Zara verschwunden.

»O Gott«, stöhnte Leo. War sie davongewandert? Verloren gegangen? Gewaltsam weggebracht worden? Eine verzweifelte Durchsuchung ergab, daß sie keine Nachricht auf dem Kommunikator zugerückgelassen hatte; nirgendwo war ein Zettel angepinnt.

»Pilotin, sie ist eine Pilotin«, überlegte Leo laut. »Gibt es etwas, das sie vielleicht erledigen mußte? Wir haben eine Menge Treibstoff – die Kommunikation mit der Flugkontrolle erfolgt direkt von hier aus …« Es lief ihm eiskalt über den Rücken, als er erkannte, daß er ihr eigentlich nicht verboten hatte, das Schubschiff zu verlassen. Es war so selbstverständlich gewesen, daß sie außer Sicht und auf der Hut bleiben mußte. Selbstverständlich für ihn selbst, erkannte Leo. Wer konnte sagen, was für eine Quaddie selbstverständlich war?

»Ich könnte dieses Ding fliegen, wenn nötig«, sagte Ti in einem äußerst unaufdringlichen Ton und schaute sich das Steuerpult an. »Das ist alles manuell.«

»Darum geht es nicht«, sagte Leo. »Wir können nicht ohne sie abfliegen. Die Quaddies sollen überhaupt nicht hierherkommen. Wenn sie von den Behörden der Station aufgegriffen wird und wenn man anfängt, Fragen zu stellen – immer unter der Annahme, daß sie nicht von etwas Schlimmerem aufgegriffen wurde …«

»Was Schlimmeres?«

»Ich weiß nicht, was Schlimmeres; das ist ja das Problem.«

Silver hatte sich inzwischen von dem Beschleunigungssitz auf den Boden gerollt. Nach einem Moment nachdenklichen Probierens fand sie heraus, wie sie vierhändig vorwärts schlurfen konnte, und bewegte sich mit nachschleifenden Hosenbeinen an Leos Knien vorbei davon.

»Wohin gehst du?«

»Hinter Zara her.«

»Silver, bleib in dem Schiff. Es muß nicht sein, daß zwei von euch verschwinden, um Himmels willen«, befahl Leo streng. »Ti und ich können uns viel schneller bewegen; wir werden sie finden.«

»Das glaube ich nicht«, murmelte Silver abweisend.

Sie erreichte das Verbindungsrohr, blickte den Korridor auf und ab, der nach rechts und links abbog und die Speiche umkreiste. »Sehen Sie, ich glaube, daß sie nicht weit ist.«

»Wenn sie in den Aufzug gestiegen ist, dann könnte sie inzwischen überall auf der Station sein«, sagte Ti.

Silver erhob sich auf ihren unteren Armen wie auf einem Dreifuß, hob die oberen Arme über den Kopf und blickte sich mit zusammengekniffenen Augen im Vorraum vor dem Aufzug zu ihrer Linken um. »Es wäre für eine Quaddie schwer, die Steuerknöpfe zu erreichen. Außerdem würde sie wissen, daß hier die Wahrscheinlichkeit höher ist, auf einen Planetarier zu treffen. Ich glaube, sie ist in diese Richtung gegangen.« Sie hob das Kinn und schlurfte entschlossen auf allen vieren nach rechts. Einen Moment später wurde sie schneller, indem sie angesichts der niedrigen Schwerkraft in der Speiche ihre Gangart in eine Folge von gazellenartigen Sprüngen verwandelte. Leo und Ti sprangen notwendigerweise hinter ihr her. Leo kam sich absurderweise vor wie ein Mensch, der hinter einem flüchtigen Haustier herrennt. Es war eine optische Illusion der vierhändigen Fortbewegung – Quaddies sahen sogar in der Schwerelosigkeit menschlicher aus.

Ein seltsames rollendes Geräusch näherte sich hinter der Biegung des Korridors. Silver schrie auf und schlitterte auf die Seite, gegen die Außenwand.

»Oh, tut mir leid!«, rief Zara, die bäuchlings mit erhobenem Kinn auf



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