Die Procyon-Konspiration (German Edition) by Transchel F. W. G

Die Procyon-Konspiration (German Edition) by Transchel F. W. G

Autor:Transchel, F. W. G. [Transchel, F. W. G.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-03-24T23:00:00+00:00


Aris Vakh'Ba zögerte einen winzigen Moment und gestattete sich die Frage, was Tabitha ihm bedeutete. Was Wiesel gemeint hatte. Er wusste es nicht. Noch nicht. Doch wenn er es heraus finden wollte, so musste er ihr folgen, das stand fest. Noch immer ein wenig unschlüssig, folgte er dennoch Wiesels Rat und fand sie schließlich. Sie stand in einem Seitengang vor einer großen Glasfront. Die Höhle dahinter war eine der größten, die er in Zenos bisher gesehen hatte. Sie war sorgsam durch dezente Stellwände in einzelne Abschnitte unterteilt, in denen jeweils einige Computerterminals standen, vor denen ausnahmslos Kinder saßen.

Eine Schule. Die erstaunliche Ähnlichkeit zu den mehrere Jahrtausende jüngeren Schulen auf Qel'Vatra bemerkte er unmittelbar. Aris Vakh'Ba sah den Kindern zu, wie die in kleinen Gruppen ihre Aufgaben lösten und auf das harte, erbarmungslose hyborische Leben vorbereitet wurden. Er war so in der Betrachtung versunken, dass er nicht merkte, als Tabitha sich ihm näherte.

„Vielleicht verstehst du hier, wieso es so wichtig ist, Zenos zu schützen. Schau diese Kinder an. Sie haben nichts getan, was ihre Deportation rechtfertigen würde, und dennoch würde die Imperiale Garde sie abschlachten wie Staatsfeinde. Zenos ist kein Widerstandsnest mehr, sondern ein kompletter, versteckter Neuanfang. Viele wollen das nicht aufs Spiel setzen.“

Vakh'Ba sah ihr die Aufrichtigkeit an und senkte unwillkürlich den Kopf ohne sie direkt anzusehen. Natürlich verstand er, dass Zenos nicht in Gefahr gebracht werden durfte. Aber war die eigene Sicherheit wirklich mehr wert als das Leiden von einer, nein, zwei Zivilisationen?

„Ich werde aufbrechen. Gerade wegen dieser Kinder, denn sie machen mir klar, dass es eine Zukunft gibt, für alle da draußen“, sagte er schließlich.

Nachdenklich sah Tabitha ihn an. Vakh'Ba erahnte eine Spur Wehmut in ihrem Blick, als sie ihm antwortete. „Wir können nicht die ganze Welt retten. Überleben steht an erster Stelle.“

„Du klingst wie dein Vater“, sagte Vakh'Ba und erkannte auf der Stelle, dass er diesen Satz lieber nicht gesagt hätte, fuhr jedoch fort, weil er spürte, dass der Gedanke zu Ende geführt werden musste. „Entschuldige. Doch es ist wahr. Ich komme aus einer fernen Zukunft, bin den Häschern und Jägern meines eigenen Volkes entkommen und bin dankbar, dass ich es hierher geschafft habe. Doch das führt dazu, dass ich vielleicht die vermeintliche Sicherheit, und, was schwerer wiegt, Bequemlichkeit, sich in Zenos zu verstecken, nicht zu schätzen weiß, jedenfalls noch nicht. Und ich weiß eines: ich kann nicht tatenlos zusehen, wie die Hyborischen und Qel'Vatrischen Völker zugrunde gehen. Vielleicht kann ich nicht die ganze Welt retten. Aber nach meiner Odyssee weiß ich, dass ich es zumindest versuchen muss.“

Er spürte, wie Wut und Tränen in Tabithas Gesicht stiegen, doch Aris Vakh'Ba musste fortfahren. Er musste ihr erklären, was er von ganzem Herzen wusste – er konnte nicht in Zenos bleiben.

„Die Gesellschaft, die ihr aufgebaut habt, ist wirklich bewundernswert, Tabitha“, sagte er. „Doch dies ist nicht meine Heimat, und ich muss den Widerstand suchen. Verstehst du? Im Gegensatz zu vielen, die hier in der relativen Sicherheit geboren sind habe ich die Schrecken der Imperialen Garde gesehen und kann mich nicht niederlassen und sagen, 'vielleicht rettet sie jemand anders'.



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