Die Offenbarung Von Shannara. by Brooks Terry

Die Offenbarung Von Shannara. by Brooks Terry

Autor:Brooks, Terry [Brooks, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Shannara
ISBN: 9783442241798
Google: 5fxrAAAACAAJ
Amazon: 3442241790
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2003-05-31T22:00:00+00:00


Achtzehn

Als der Hochländer das Bewusstsein wiedererlangte, befand er sich in absoluter Dunkelheit, und ein tonnenschwe-res Gewicht lastete auf ihm. Er roch Sand und Geröll und den scharfen Geruch von Erde und zerrissenen Pflanzen.

Zuerst konnte er sich nicht erinnern, was geschehen war und wo er sich befand, und Panik machte sich in ihm breit.

Aber er zwang sich zur Geduld und wartete, bis sein Kopf langsam klarer wurde.

So erinnerte er sich schließlich an die Lawine. Ihm fiel wieder ein, wie er über die schmale Kante ins Leere gerissen wurde und in einem Hagel von Steinen und Geröll abwärts flog, sich kurz irgendwo festhalten konnte, bevor er erneut mitgerissen wurde, sich in einem Gewirr von Unterholz verfing; und die ganze Zeit hörte er ein Tosen, das selbst den schlimmsten Sturm übertönt hätte. Schließ-

lich schloss sich die Dunkelheit um ihn herum, und alles andere war verschwunden.

Inzwischen konnte er wieder etwas sehen, und er erkannte, dass die Lawine ihn unter Ästen und Wurzeln begraben hatte. Durch kleine Löcher in seiner Gruft sah er die schweren grauen Wolken, die über den dämmernden Himmel zogen. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen war. Unbeweglich lag er da, starrte die fernen Wolken an und sammelte seine Gedanken. Eigentlich müsste er tot sein. Doch die Wurzeln und Äste hatten ihn gerettet, indem sie Felsen ablenkten, die ihn ansonsten zermalmt hätten, aber gleichzeitig hielten sie ihn in einem hölzernen Ge-fängnis eingesperrt.

Allerdings war er keineswegs außer Gefahr. Ihm klin-gelten die Ohren, sein Mund und seine Nase waren vom Staub trocken. Jeder Muskel und jeder Knochen in seinem Körper schmerzte, und er konnte nicht feststellen, ob er sich bei seinem Fall etwas gebrochen hatte.

Als er sich bewegen wollte, wurde ihm klar, dass er an den Boden gefesselt war.

Er lauschte in die Stille hinein, die sich wie eine Decke über sein Gefängnis und dessen nähere Umgebung ausbreitete. Nicht das schwächste Rascheln oder das leiseste Flüstern war zu hören, nur sein eigener abgehackter Atem.

Er fragte sich, ob irgendjemand nach ihm suchen würde –

falls das überhaupt möglich war. Vielleicht war niemand mehr am Leben. Der halbe Berg war abgerutscht, und woher sollte er wissen, wen er alles mitgerissen hatte. Hoffentlich waren Panax und die Rindge davongekommen, die Mwellrets und ihre Spürtiere dagegen nicht. Aber auf Hoffnungen konnte er sich nicht verlassen.

Also bemühte er sich, nicht weiter darüber nachzudenken, sondem seine Konzentration auf seine eigenen Probleme hier unten zu richten. Vorsichtig und zaghaft prüfte er seine Finger und Zehen und versicherte sich so, dass sie in Ordnung – und noch vorhanden waren, dann folgten Arme und Beine. Erstaunlicherweise schien er sich nichts gebrochen zu haben, wenngleich ihm jeder Knochen wehtat.

Dadurch ermutigt, dachte Quentin über eine Möglichkeit nach, sich zu befreien. In seinem beengten Gefängnis hatte er nur wenig Platz, sich zu bewegen, doch den würde er ausnutzen. Nach einer Weile und einiger Anstrengung konnte er sein linkes Bein und beide Arme befreien, doch das rechte Bein war unter einem schweren Felsen einge-keilt. Es war nicht zermalmt, doch es steckte fest. Sosehr er sich auch bemühte, er bekam es nicht heraus.



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