Die Neunte Gewalt by Land Jon

Die Neunte Gewalt by Land Jon

Autor:Land, Jon [Land, Jon]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2012-10-31T23:00:00+00:00


21

Sie sprang auf den Schlitten und schob ihn die kurze Gerade entlang, die sich dann in die erste Neigung der Bahn verwandelte. Mit einer Hand rammte sie die Gangschaltung ganz nach vorn, um die größtmögliche Geschwindigkeit zu erlangen, während sie mit der anderen die Sig Sauer hielt. Als der Schlitten den Hang hinabschoß, drehte sie sich um. Sie leerte ihr Magazin in die allgemeine Richtung der Schützen, die sich über ihr versammelt hatten, was ihr die Zeit verschaffte, den Schlitten in die erste Kurve und außer Sicht zu steuern.

Sie hatte gerade die normale Fahrposition eingenommen, als sich eine Gestalt mit einem lauten Schrei vom Rand der Bahn über ihr auf sie hinabstürzte. Hedda sah das Messer des Mannes gerade noch rechtzeitig, um den ersten Stoß abzuwehren und ihrem Widersacher einen heftigen Ellbogenhieb in das nun auf einer Höhe mit ihr befindliche Gesicht zu versetzen. Der Mann schrie erneut auf und griff nach Hedda, während der Schlitten eine steile Neigung hinabschoß. Hedda war es gelungen, einen Fuß gegen die Gangschaltung zu schieben, um die Räder weiterhin ausgefahren zu halten, hatte dabei jedoch ihrem Angreifer ausweichen müssen. Der Mann erhob sich über sie, und während Hedda sich auf sein Messer konzentrierte, versetzte er ihr mit der anderen Hand einen Faustschlag gegen das Kinn. Heddas Kopf wurde über den Rand des Schlittens zurückgeworfen und näherte sich bedenklich der unter ihr hinwegrasenden Bahn.

Die Verzweiflung verlieh ihr neue Kräfte, ihre eigenen Leute hatten vor, den Job zu Ende zu bringen, den sie im Libanon verpatzt hatten.

Hedda rammte dem Angreifer die eine Hand ins Gesicht und schloß die andere um das Gelenk seines anderen Arms, um das Messer von ihrem Körper fernzuhalten. Bäume und Büsche rasten an ihnen vorbei, und der Schlitten näherte sich gefährlich der einen Seite der Bahn und wäre fast auf den benachbarten Rasen hinausgeflogen. Der Mann versuchte weiterhin, Heddas Kopf hinabzudrücken, doch es gelang ihr, das Patt zu halten. Ihr Vorteil war, daß sie die Kontrolle über den Schlitten hatte. Sie tastete mit dem Fuß nach der Gangschaltung, legte dann die Schuhspitze um den Hebel und zog ihn zu sich heran, anstatt ihn zurückzudrücken.

Augenblicklich wurden die Räder eingezogen und die Bremsen ausgefahren. Ein lautes Knirschen drang in Heddas Ohren, und ihr Angreifer wurde leicht nach vorn gehoben. Hedda war auf das plötzliche Bremsmanöver vorbereitet, ihr Widersacher nicht. Sie entwand sich seinem Griff und rollte sich auf ihn.

Die Hand mit dem Messer festhaltend, stieß Hedda den Kopf des Mannes zur Seite, bis er den Rand der kurvenreichen Bahn berührte. Gleichzeitig stieß sie den Hebel der Gangschaltung mit aller Kraft wieder vor, und die Räder senkten sich, während der Schlitten in das bislang steilste Stück einfuhr. In ihren Ohren hallte der Schrei des Mannes, als sein Schädel am Asphalt entlangschleifte und eine Blutspur zurückließ. All ihre Kraft war erforderlich, um ihn vom Schlitten ins Gebüsch neben der Bahn zu werfen.

Als ihr Gefährt wieder seine Höchstgeschwindigkeit erreicht hatte, hörte Hedda Schüsse hinter sich. Zwei weitere Attentäter verfolgten sie ebenfalls auf Schlitten und hatten gleichzeitig das Feuer eröffnet.



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