Die Mutter by Brett Mcbean

Die Mutter by Brett Mcbean

Autor:Brett Mcbean [Mcbean, Brett]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Unbekannt
veröffentlicht: 2011-09-18T11:15:02+00:00


MICK, DER RÄDELSFÜHRER

Mick hielt sich zurück, während die Jungs die Arbeit machten. Ihm reichte es, zuzusehen, denn er konnte es einfach nicht ertragen, solch entsetzliche Gewalt auszuüben.

Er fühlte sich noch immer so betrunken wie ein Säufer am Sonntag und war dankbar für die Flasche Jack Daniel's, die Tony mitgebracht hatte. Alkohol half ihm immer dabei, seine Nerven zu beruhigen und sein Stottern etwas zu unterdrücken. Er bezweifelte, dass er es ohne geschafft hätte, die Sache mit dem Hinterhalt durchzuziehen. Er hatte Angst gehabt, der Riese mit dem Dreitagebart würde seine Lügen durchschauen, aber zum Glück für ihn - und zum noch größeren Glück für seine Kumpel -glaubte dieser Trucker wirklich, dass Mick ihm irgendeinen Typen anschleppen würde.

Nach einer Weile hörten die Jungs mit ihren Schlägen auf. Mick rief: »Ist er tot?«

Steve, dessen Brechstange in seiner Hand neben seinem Körper baumelte, antwortete: »Ja. Der lutscht an keinem Schwanz mehr.«

Mick eilte über den Parkplatz zu der Stelle, an der die Jungs um die Leiche standen, alle vier waren mit Blut bespritzt und verschwitzt. Sie traten auseinander, als er sie erreichte. Mick sah mit düsterer Faszination auf den Klumpen zu seinen Füßen hinunter. »Um G-G...Gottes willen«, stöhnte er und schluckte ein wenig Galle.

Es war schlimmer, als er vermutet hatte.

»Bisschen wie bei der scheiß Passion Christi«, lachte Fazz.

Tatsächlich fühlte sich Mick an die Szene in Mel Gibsons Film erinnert, in der Christus gegeißelt wird - nur dass dieser Körper in einem entschieden schlimmeren Zustand war. Das Gesicht des Typen war kaum noch als menschlich zu erkennen. Zähne bohrten sich in den absurdesten Winkeln aus seinem verdrehten, blutigen Mund, der grotesk verzerrt aussah, so als habe er unfassbare Schmerzen durchlitten. Auf seiner Wange saß ein Klumpen aus rotem Brei, der entweder seine gebrochene, voll-

kommen zertrümmerte Nase oder eines seiner Augen war, das sie aus seiner Höhle geprügelt hatten.

Die Jungs hatten ihre Schläge auf den Kopf des Truckers konzentriert, aber auch dem Rest seines Körpers eine ordentliche Ladung verpasst. Seine Arme waren in unnatürlichen Winkeln verdreht. Ein Fleischstück war abgerissen, sodass seine Muskeln sichtbar waren, und ein kurzer Blick auf Steves Brechstange beantwortete die Frage, wo dieses Stück Fleisch geblieben war. Die Jacke und sein Hemd waren zerrissen, und was vorher blau und weiß gewesen war, war nun in Rot getränkt. Unter dem zerrissenen Stoff konnte Mick schwere Prellungen und tiefe Schnitte erkennen.

Mick nahm all das mit demselben Schrecken und derselben Aufregung in sich auf wie all die anderen Dinge, die er bereits miterlebt hatte, direkt oder indirekt. Als er die Sauerei auf dem Boden betrachtete, war er schockiert von der schieren Menge Blut, sowohl auf dem Trucker selbst als auch in der Pfütze, die sich um ihn herum gebildet hatte. Eine Stimme riss Mick aus seinen Träumereien: Tony. »Wir verschwinden besser, bevor jemand kommt.« Die anderen drei murmelten zustimmend. Fazz beugte sich nach unten. »Was machst du denn?«, fragte Steve. »Ich hol mir seine Brieftasche.«

Mick stand zwischen Tony und Steve, während Fazz die Jeans des Toten durchsuchte. Fazz verzog das Gesicht, anscheinend angewidert, weil er



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