Die Medusa-Chroniken by Baxter Stephen; Reynolds Alastair
Autor:Baxter, Stephen; Reynolds, Alastair [Baxter, Stephen; Reynolds, Alastair]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2016-09-13T11:43:42+00:00
38
Am Morgen funkelte die Flanke des Olympus von Raureif.
»Wow«, sagte Falcon, während er auf der dünnen Eisschicht hin und her rollte. »Das ist ein Anblick, den sich John Young niemals hätte träumen lassen.«
»Ja, Sir. Manchmal haben wir hier sogar ein bisschen Schnee – ich meine, Wassereisschnee, nicht die hiesige Trockeneisvariante –, aber noch keinen Regen und keine stehenden Gewässer. Das kommt alles noch. Eines Tages wird es zum ersten Mal seit Jahrmilliarden Gletscher in den Valles Marineris geben … Ähm, Vorsicht mit Ihrer Motorik hier. Unter der Oberfläche ist vielleicht Eis, das kann gefährlich sein.«
»Zur Kenntnis genommen. Also, wie sieht’s aus, kann’s losgehen …?«
Der zweite Tag des Aufstiegs verlief ebenso eintönig und ohne besondere Vorkommnisse wie der erste. Der Himmel war unbestreitbar schön, von einem außerordentlichen Blau, wie Falcon es auf der Erde noch nie gesehen hatte, mit hohen, eisigen Wolken, die das Licht der fernen Sonne einfingen. Aber der Boden war so eben wie eh und je, wenn nicht noch ebener, wobei es in dieser Höhe mehr frische Krater als Flechten- oder Moosflecken gab. Es war, als würde er von der Erde zum Mond steigen, dachte Falcon versonnen.
Wie sich herausstellte, kamen die spektakulärsten Ausblicke am Ende des Tages.
Als sie für den Abend haltmachten, stieg Pandit aus dem Rover. Offenbar trug er einen echten Druckanzug. »Ich wollte nur sichergehen, dass Sie sich den Sonnenuntergang ansehen, Commander …«
Die Sonne, im Vergleich zu ihrem scheinbaren Durchmesser auf der Erde sichtbar geschrumpft, schien auf dem westlichen Horizont zu liegen. Ihr schwaches, gerötetes Licht strich über eine Olympusflanke voller Krater, Rinnen und zernarbter Flächen, die nur sehr wenige Spuren des neuen Lebens aufwiesen, das hier so mühsam herangezüchtet wurde.
Aber Falcon sollte ja nicht auf den Boden schauen, sondern zum Himmel. Pandit lenkte seine Aufmerksamkeit dorthin. Falcon fragte sich kurz, ob Pandit ihm die riesigen Solarkollektorspiegel zeigen wollte, die man im Orbit um den Mars herum verteilt hatte, um das Terraformierungsprogramm voranzutreiben – aber das war es nicht.
Vor einem Himmel von der Farbe eines satten Blutergusses lag deutlich sichtbar ein großer Halbkreis um die Sonne; die andere Hälfte des Bogens verbarg sich unter dem Horizont. Falcon versuchte, seine Ausmaße gegenüber dem scheinbaren Durchmesser der Sonne abzuschätzen: Er mochte etwa hundertmal so groß sein. Dies war kein Kranz, kein Reifen, sondern ein perspektivischer Blick auf die riesige Kugel von Maschinen, die die Sonne umschloss; das schwache Filigranmuster aus gestreutem Sonnenlicht war nur am Rand, wo die optische Dichte am größten war, wirklich zu erkennen.
»Die Heerschar«, sagte Falcon grimmig.
»Ja, Sir.«
»Eine Schale von der Größe des Merkur-Orbits … Was für ein Schauspiel. Was für eine … Obszönität. Ist die Venus schon zu sehen?«
»Später, Sir. Wissen Sie, nach den Berichten darüber, wie die Maschinen den Merkur auseinandergenommen haben, sind viele von uns erstaunt darüber, dass sie mit der Venus noch nicht dasselbe gemacht haben.«
»Die Sicherheit hat ein Auge auf die Venus gehabt. Wir schicken hin und wieder eine tapfere Nahsonde hin – landen dürfen wir nicht, aber ein großer Teil der Atmosphäre ist verschwunden, und wir sehen die frei liegende Oberfläche.
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