Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane by Terry Brooks

Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane by Terry Brooks

Autor:Terry Brooks [Brooks, Terry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-13T05:00:00+00:00


Sechszehn

Sie flohen durch die Tunnel, fort von Taupo Rough, tiefer in den Berg hinein. Zunächst folgten sie den Frauen und Kindern und wurden zu einem Teil des steten Stroms in den Schlupflöchern, dann bogen sie in einen anderen Tunnel ab und sahen die Flüchtlinge nicht wieder. Pen, und mit ihm die ganze kleine Gruppe, bewegte sich rasch und entschlossen durch die Dunkelheit, in der ihnen nur Fackeln den Weg erhellten, und sie wurden getrieben von einem Gefühl äußerster Dringlichkeit. Der Lärm der Schlacht, der sie entkommen waren, ließ sich noch eine Weile lang vernehmen, dann wurde er leiser und verstummte, und sie hörten nur mehr ihre eigenen Geräusche in der Stille.

Niemand sprach. Sie konzentrierten sich auf den Weg durch die Tunnel, darauf, die Verfolger abzuhängen, die ihnen ohne Frage bald nachkommen würden. Möglicherweise würden die Druiden und die Gnomenjäger ihre Spur in den Felsgängen verlieren, doch Pen wusste, Kermadec und seine Trolle verließen sich nicht darauf. Beim Gehen hielt er Cinnaminsons Hand und bezog Kraft aus dieser Berührung, aus der Gewissheit, dass das Mädchen da war. Er versuchte nicht einmal, sich einzureden, er wolle eigentlich sie beruhigen; er wusste, in der Dunkelheit fand sie besser den Weg als er. Er wollte seine Verzweiflung und Einsamkeit beherrschen, denn anderenfalls, wenn er Cinnaminson nicht gespürt hätte, wäre er finsteren Gefühlen verfallen, die seine Entschlossenheit unterhöhlt hätten.

Die Blicke der Frauen und Kinder hatten ihn gequält und sich in seine Erinnerung eingebrannt, hatten sich in Gespenster seiner Seele verwandelt. Das wäre nicht passiert, wenn er sich nicht so schuldig an ihrem Schicksal gefühlt hätte. Doch vermochte er sich von der Verantwortung nicht freizusprechen, gleichgültig, was Kermadec sagte. Zu viele der Ereignisse auf dieser Reise musste er sich selbst zuschreiben. Das Glück wechselte, Pläne wurden vereitelt und das bisherige Leben aufgegeben - dies ungefähr war jedem zugestoßen, mit dem er in Kontakt gekommen war, seit er Patch Run verlassen hatte. Vielleicht war das nicht seine Schuld, und auf lange Sicht mochte seine Verwicklung gar keine Rolle spielten, doch sah er im Augenblick nur das, was war, nicht was sein könnte. Aufgrund seiner Anwesenheit ereigneten sich die Dinge so. Viel hing von ihm ab, und diese Last erfüllte ihn mit Angst.

»Haltet euch rechts«, rief Kermadec und deutete auf Pen und seine Gefährten. »Seht nicht nach unten.«

Sie betraten eine Höhle, die auf der Linken in ein tiefes schwarzes Loch abfiel, das so riesig wirkte, als könne es ganze Dörfer verschlucken. Der Weg verengte sich zu einem schmalen Sims, der sich an die Wand der Höhle schmiegte, und die Gruppe musste sich dicht an dieser Wand halten, während sie weitermarschierte. Sie gingen einzeln hintereinander, zwischen den Fackeln entstand größerer Abstand. Pen betrachtete zum ersten Mal die anderen Trolle genauer, die sich unterwegs zu ihnen gesellt hatten, eine Reihe stämmiger dunkler Schatten im flackernden Licht. Sie trugen keine Rüstung, nur Lederhemden und Hosen, Sandalen und schwere Mäntel. Alle hatten die Waffen zusammen mit Rucksäcken auf den Rücken geschnallt. Sie bewegten sich schwerfällig, doch ohne jedes Anzeichen von Mühe. Pen erinnerten sie an große Felsen, in die man Gesichter gehauen hatte.



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