Die Macht der Drei - Lange Schatten by Erin Hunter

Die Macht der Drei - Lange Schatten by Erin Hunter

Autor:Erin Hunter [Hunter, Erin]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3407744080
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2013-07-14T22:00:00+00:00


13. KAPITEL

Löwenglut spürte das kühle Gras unter seinem Bauch, als er vorwärtsschlich. WindClan-Geruch wehte ihm um die Nase. Blätter streiften seinen Pelz und hinterließen Wassertropfen an Ohren und Schnurrhaaren, aber er war zu konzentriert, um sie abzuschütteln. Jeder Muskel seines Körpers war auf das ausgerichtet, was er vor sich sah.

Jetzt! Löwenglut stieß sich mit seinen kräftigen Hinterläufen ab und sprang. Das Eichhörnchen wollte fliehen, aber zu spät. Löwenglut packte es mit den Krallen an den Schultern und tötete es mit einem schnellen Biss in die Kehle.

Als der Körper des Eichhörnchens erschlaffte, verschwamm die Welt vor Löwengluts Augen. Ein See aus scharlachrotem Blut breitete sich im Gras und auf dem Waldboden aus und er konnte den Gestank schmecken. Das Eichhörnchen wurde zu einer grauen Kätzin. Löwenglut sah auf Heidepfotes toten Körper hinab, deren Blut an seinen Pfoten klebte.

»Nein … o nein«, flüsterte er.

Seit ihn Häherpfote vor zwei Sonnenaufgängen gebeten hatte, beim WindClan Katzenminze zu holen, hatte Löwenglut mit seinen Schuldgefühlen gekämpft. Aber er konnte es nicht tun. Zu sehr fürchtete er, dass sein Traum in Erfüllung gehen und er Heidepfote am Ende tatsächlich töten könnte.

Zitternd sah er die entsetzliche Vision vom Tod der Katze, die er einmal geliebt hatte, vor sich. Wieder einmal wünschte er sich, er wäre ein ganz normaler Krieger ohne jene Kräfte, die ihn mehr und mehr ängstigten, weil sie immer mächtiger wurden.

Wenn ich Häherpfote nur erzählen könnte, wie ich mich fühle … Aber er durfte seine Schwäche vor seinem Bruder nicht zeigen, denn Häherpfote verließ sich darauf, dass er seinen Teil der Prophezeiung erfüllte. Er allein wusste, dass er nicht riskieren durfte, ins WindClan-Territorium einzudringen, und schon gar nicht durch einen der Tunnels. Heidepfote hatte ihn verraten. Löwenglut würde ihre Geschichte nur allzu gern glauben, dass die Jungen das Geheimnis der Tunnels ausgeplaudert hätten, aber sicher sein konnte er sich nicht. Heidepfote war jetzt seine Feindin, weil er sich voll und ganz dem DonnerClan verpflichtet hatte. Warum sollte er einer Katze aus einem fremden Clan trauen? Er würde Heidepfote niemals vergeben, aber ihr Blut an seinen Pfoten wollte er trotz allem nicht.

Löwenglut richtete sich mit seiner Beute im Maul auf. Vom Bach an der WindClan-Grenze näherte sich Aschenpelz durch den Farn, er trug ein paar Wühler an den Schwänzen. Spinnenbein folgte ihm mit einer Maus.

»Gut gemacht.« Aschenpelz nickte Löwenglut zu und ließ seine Beute fallen. »Hast du Ampferschweif gesehen? Mehr, als wir gefangen haben, konnten wir nicht tragen.«

»Hier bin ich.« Ampferschweif zerrte ein Kaninchen durch das Unterholz, das fast so groß war wie sie selbst. »Uff!« Sie ließ ihre Beute fallen und spuckte einen Fellfetzen aus. »Das hier kann jemand anders nach Hause tragen.«

Auf dem Rückweg zum Felsenkessel geisterten Löwenglut wieder die Sorgen durch den Kopf. Blattfall war bis jetzt mild gewesen, und die Beute war gut gelaufen, aber sie hatten nicht genug Krieger, die fit genug zum Jagen waren. Heute Morgen beim Verlassen des Lagers hatte er Lichtherz husten gehört und gesehen, wie Honigfarn zum Bau der Heilerin gelaufen war. Wie lange noch, bis so viele



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